Ein paar Takte Darwin
- Neues über Darwin -





Ein paar Takte Darwin




Vorbemerkung

Es gibt wieder Neues über Darwin. Alexander vom Stein hat in seinem Buch »Was nun, Mr. Darwin?« (1) interessante Forschungsergebnisse veröffentlicht. Hier eine Zusammenfassung wichtiger Aussagen.



1. Darwins Irrtum

Darwin betrachtete in einem Gedankenexperiment eine abgeschlossene Gruppe (Population) von Finken. Je nach Witterung und Nahrungslage überlebten z.B. eher Finken mit einem spitzen als solche mit einem breiten Schnabel. Diese pflanzten sich auch innerhalb der Population fort; im Gegensatz zu denen, die auf Grund einer anderen Schnabelform im Existenzkampf unterlagen. (2)

Darwin erkannte sehr richtig, dass es innerhalb einer Art meistens eine enorme Variationsbreite von Merkmalen gibt, die weiter vererbt werden, je nach den Anforderungen der Nahrungs- und Umweltsituation. Doch woher kommen die neuen Merkmale, die dem jew. Träger das Überleben ermöglichen? Darwin spricht von Selektion, die dafür sorge, dass sich der am besten Angepasste fortpflanzt und so dazu beiträgt, dass sich über Evolution die Arten verändern.

Die Überlegung mit der Selektion bietet allerdings keine Lösung. Der christliche Autor Alexander vom Stein spricht von einer Tautologie der Argumentation Darwins – von einer Sinnleere – und drückt es folgendermaßen aus: „Aussage: Der am besten Angepasste überlebt. Frage: Warum überlebt er? Antwort: Weil er am besten angepasst ist. Frage: Woher weiß man, dass er am besten angepasst ist? Antwort: Weil er überlebt hat. (Und wenn er nicht gestorben ist, so lebt er noch heute).“ (3)

Woher die neuen Merkmale kommen, die das Leben unter veränderten Bedingungen ermöglichen, kann Darwin damit nicht erklären. Die neuen Evolutionstheorien wie z.B. die synthetische Theorie können es übrigens auch nicht. Die Sache mit den Mutationen kann ebenfalls keine Lösung sein, weil Mutationen in den meisten Fällen negative Auswirkungen auf den Merkmalsträger haben. So bleibt uns nichts anderes übrig, als die Schöpfungslehre zu befragen.

Der Grundtypansatz in der Schöpfungslehre besagt, dass Gott Pflanzen und Tiere als Grundtypen schuf. Diese Grundtypen enthalten ein reichhaltiges Reservoir an Merkmalen und jede Art, die zu einem bestimmten Grundtyp gehört, prägt nur einen Teil des gesamten Merkmalbestandes aus und zwar diejenigen Merkmale, die den jeweiligen Umweltbedingungen entsprechen. Die Merkmale der verschiedenen Finkenarten sind also nicht neu entstanden; sie waren von Anfang an im Grundtypreservoir enthalten, zu dem verschiedene Arten gehören.

Die Schöpfungslehre korrigiert Darwins Irrtum.



2. Auf ein Wort: Wer schuf Darwin?

Richard Dawkins schreibt in seinem Buch ´Der blinde Uhrmacher`: „Obwohl Atheismus möglicherweise schon vor Charles Darwin logisch verteidigungsfähig war, hat erst Darwin es ermöglicht, ein intellektuell erfüllter Atheist zu sein“ (4) Ich glaube ebenfalls, dass sich viele Menschen durch Darwin in ihrem Atheismus, in der Leugnung Gottes, bestätigt fühlen.

Man muss dabei bedenken, dass eine der großartigsten Aussagen der Bibel ist, dass Gott die Welt und das Leben erschuf. (5) Hat Darwin dem etwas entgegenzusetzen? Ich sage nein!

Das wichtigste Buch Darwins trägt den Titel „Origin of Species“ also „Der Ursprung der Arten“. Aber dieser Titel ist verfehlt, denn Darwin konnte die Frage nach der Entstehung der Lebensformen nicht beantworten. Die grundlegende These Darwins, durch den Titel dieses Buches formuliert, nämlich die einer natürlichen Entstehung des Lebens, die Gott überflüssig machen würde, wird nicht begründet.

Die Apologeten des Atheismus können sich dieser Tatsache nicht verschließen und greifen deshalb zu einem Trick, indem sie behaupten, das Leben sei durch Meteore von einem anderen Planeten auf die Erde gekommen. Mit dieser Antwort können sie aber keine Erklärung für die natürliche Entstehung liefern. Es stellt sich nämlich nun die Frage: »Wie ist das Leben auf dem anderen Planeten entstanden?«

Es bleibt festzustellen: Der sich auf die Evolutionstheorie stützende Atheismus steht auf tönernen Füßen, weil weder Darwin noch die Vertreter der modernen Evolutionstheorien eine Antwort auf die Frage haben, wie das Leben entstand. Die Evolutionstheorie bietet keine Begründung für die Behauptung, Gott sei überflüssig.



3. Darwin und der Durchbruch des Naturalismus

Darwins Theorie, die den Anspruch erhob, die Entwicklungsgeschichte der Lebewesen zu beschreiben, führte zu einer Veränderung des Weltbildes eines großen Teiles der Menschheit. Zunächst verhalf sie der Philosophie des Naturalismus zum Durchbruch und bewirkte damit einen Umbruch in der gesamten abendländischen Geistesgeschichte. (6) „Als Naturalismus kann seit dem frühen 17. Jhd. jede Lehre bezeichnet werden, die allein die Natur zum Grund und zur Norm aller Erscheinungen erklärt. Dies entstand vor allem aus der Motivation heraus, sich von übernatürlichen Phänomenen im religiösen Sinne abzugrenzen. Ein so verstandener Naturalismus lehnt etwa die Existenz von Wundern, übernatürlichen Wesen oder spirituellen Erkenntnissen ab.“ (7) So weit die Definition des Internet-Lexikons Wikipedia.

Es ist erstaunlich, dass eine Lehre, die eine primär biologische Fragestellung behandelt, das ganze Denken umkrempelt. Es ist deshalb festzustellen, dass das gesamte philosophische und naturwissenschaftliche Denken in den industriellen Ländern im Bewusstsein der Menschen auf einer Theorie beruht, die aufgrund des historischen Charakters ihrer Untersuchungsmethoden nicht bewiesen werden kann. Die Entstehung des Lebens und dessen Weiterentwicklung durch Evolution liegt großenteils lange zurück und konnte durch keinen Menschen beobachtet werden. Als historischer Prozess sind sie daher nicht beweisbar.

Die Evolutionstheorie hat aber nicht nur alle Bereiche des menschlichen Denkens und Forschens verändert. Sie wurde zum Zweiten „zu einem Paradigma erhoben. Das evolutionäre Weltbild ist heute der allgemein anerkannte Deutungsrahmen, der nicht mehr hinterfragbar ist.“ (8) Demnach ist die Hauptaussage dieser Theorie, es habe eine Evolution von einfachsten Anfängen bis zum Menschen gegeben, ein Tabu. Ausgerechnet diese unbewiesene Theorie, auf der alle naturwissenschaftlichen Überlegungen aufbauen, darf nicht hinterfragt werden. Dabei sollte es nach allgemeiner Übereinkunft der Wissenschaftstheoretiker das Hauptmerkmal einer wissenschaftlichen Theorie sein, dass sie hinterfragt werden kann. Da dies bei der Evolutionstheorie, die als Basistheorie angesehen wird, nicht der Fall ist, hört alles naturwissenschaftliche Denken tendenziell auf, Wissenschaft zu sein.

Die Akzeptanz der Theorie von der gemeinsamen Abstammung aller Lebewesen führt drittens dazu, dass die Sonderstellung, die die Bibel dem Menschen innerhalb der Schöpfung zuweist, nun verneint wurde. „Außerdem wurde die biblische Offenbarung zunehmend abgelehnt, und das nicht nur, weil sie in Bezug auf die Ursprungsfrage überholt erschien, sondern weil jedes Wunder und jedes übernatürliche Wirken im Widerspruch zum Prinzip des Naturalismus stand, der sich nun mit Macht Bahn brach.“ (9)

Das „Verdienst“ der darwinschen Theorie ist also, dass heute nicht nur das gesellschaftliche Bewusstsein sondern das gesamte wissenschaftliche Forschen und Denken von einer Theorie geprägt ist, die unbewiesen ist, die nicht bewiesen werden kann und, da sie aufgrund eines Tabus nicht hinterfragt werden kann, der größte Feind der Wissenschaft ist.



4. Evolutionstheorie und der Glaube

Wenn ich mich als Christ mit Darwin beschäftige, stellt sich irgendwann die Frage: Hat seine Theorie Auswirkungen auf meinen Glauben an Gott? Alexander vom Stein schreibt dazu: „Die größte Gefahr des darwinistischen Gedankengebäudes besteht darin, dass die Verantwortung des Menschen vor Gott verschleiert wird. Zum einen geschieht dies dadurch, dass die Existenz Gottes seit dem Durchbruch der Evolutionstheorie von vielen Menschen als „unnötige Hypothese“ angesehen wird.“ (10)

Der radikale Atheist Richard Dawkins bezeichnet Darwin als einen Kronzeugen für die Abschaffung Gottes. In seinen Augen zerfällt die abendländische Geschichte in eine Zeit „nach Christus“ und eine Zeit „nach Charles“. (11)

Aufschlussreich ist folgendes Zitat von Dawkins: „Für mich ist der große Wendepunkt mit Darwin gekommen. Ich bin ganz und gar unbeeindruckt von der Tatsache, dass Newton religiös war. Wenn Sie heute einen großartigen Wissenschaftler ausmachen, der religiös ist, nehmen Sie ihn ins Kreuzverhör und fragen ihn, ob er wirklich an die Existenz einer übernatürlichen Intelligenz glaubt, die Ihre Gebete anhört, Ihre Gedanken liest und Ihnen Ihre Sünden vergibt. Oder aber wie Einstein ist, der eine quasi-religiöse Sprache benutzte, um sein Gefühl von Ehrfurcht für die Wunder und Geheimnisse des Universums auszudrücken.“ (12)

Das ist es also, was der Atheist und Evolutionsanhänger Dawkins einem Wissenschaftskollegen noch zugesteht: einen diffusen Zusammenhang zwischen Gott und der Herkunft des Universums zu erahnen.

Die Evolutionsanhänger haben aber noch mehr zu bieten: die Evolutionstheorie als Ersatzreligion. Das evolutionäre Entwicklungsszenario liefert nämlich alternative Erklärungen für „religiöse Bedürfnisse“. Diese werden schon von einigen Wissenschaftlern bei höheren Säugetieren ausgemacht. Die Sehnsucht nach Gott, das Bewusstsein der eigenen Sündhaftigkeit und die Suche nach Erlösung werden von ihnen als ein Ergebnis des Evolutionsprozesses aufgefasst. (13)

Die Bibel spricht aber eine andere Sprache. Vom Stein schreibt dazu:

„Der Glaube an Jesus Christus ist untrennbar mit dem Glauben an seine leibliche Auferstehung verbunden. Wenn Jesus Christus nicht aus den Toten auferstanden ist, ist das Christentum nichtig, und die Christen sind die „elendesten von allen Menschen“ (vgl. 1. Korinther 15). Wenn er aber auferstanden ist, hat er damit den Beweis gegeben, dass er derjenige war, für den er sich ausgab, der Stellvertreter. Es bedeutet auch, dass sein Opfer von Gott angenommen worden ist und die Grundlage der Erlösung bildet.“ (14)

Darwin betrachtete sich als Agnostiker (von nicht wissen, nicht erkennen). (15) Wer sich als Christ auf die Evolutionstheorie als Erklärung für Entstehung und Entwicklung des Lebens einlässt läuft Gefahr, sich seine Glaubenserfahrung und sein Bewusstsein von dieser Theorie vernebeln oder gar abkaufen zu lassen.



5. Sozialdarwinismus – Darwins Menschenbild

Auch unter Christen gibt es oft Meinungsverschiedenheiten über die Frage, ob Darwin das Prinzip der Selektion der am besten Angepassten, also die natürliche Auslese, auf die menschliche Gesellschaft übertragen hat. Ist Darwin für die Selektion „menschenunwürdigen Lebens“, wie sie die Nazis im Zusammenhang mit ihrer Rassenideologie durchgeführt haben, verantwortlich zu machen?

Darwin bezog seine Theorie auf jeden Fall nicht nur auf das Tier- und Pflanzenreich sondern auch auf die menschliche Gesellschaft. In Bezug auf Letztere knüpfte er an das Buch von Robert Malthus über das Bevölkerungsgesetz an. „Malthus stellt es als augenscheinliche schicksalhafte Notwendigkeit dar, dass das menschliche Geschlecht blind dem Gesetze der unbegrenzten Vermehrung gehorche, während sich die Unterhaltsmittel, die es leben lassen, mit ihm nicht in denselben Proportionen vermehren … Es wird nach Malthus sonach ein Zeitpunkt eintreten, wo die Vorräte nicht mehr für die Erdbevölkerung ausreichen würden, wenn nicht jene Korrektive immer wieder dazwischen träten wie Krankheiten, Elend und Tod, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.“ (16)

Diese gesellschaftlichen Gesetzmäßigkeiten führen laut Darwin zu einer „Höherentwicklung der Rasse“. Er schreibt: „Wenn zwei Menschenrassen sich begegnen, so verhalten sie sich genauso wie zwei Arten von Tieren. Sie bekämpfen sich gegenseitig, fressen sich gegenseitig, bringen sich Krankheiten usw. Aber dann kommt der entscheidende Kampf, nämlich wer die effizienteste Organisation oder den besseren Instinkt (z.B. beim Menschen die höhere Intelligenz) hat, um sich durchzusetzen.“ (17)

Diese Aussagen sind schon erschreckend genug. Aber Darwin geht noch einen Schritt weiter und propagiert einen internen Kampf um das Überleben der Rasse. „Bei Wilden werden die an Geist und Körper Schwachen bald beseitigt und die, welche leben bleiben, zeigen gewöhnlich einen Zustand kräftiger Gesundheit. Auf der anderen Seite tun wir zivilisierte Menschen alles nur Mögliche, um den Prozess dieser Beseitigung aufzuhalten. Wir bauen Zufluchtsstätten für die Schwachsinnigen, für die Krüppel und die Kranken … Hierdurch geschieht es, dass auch die schwächeren Glieder der zivilisierten Gesellschaft ihre Art fortpflanzen. Niemand, welcher der Zucht domestizierter Tiere seine Aufmerksamkeit gewidmet hat, wird daran zweifeln, dass dies für die Rasse des Menschen im höchsten Grade schädlich sein muss.“ (18)

Darwin propagiert also, ähnlich wie die Nazis, den Überlebenskampf der Rasse und betrachtet diesen von einem biologischen Standpunkt aus. Was Darwin von den Nationalsozialisten unterscheidet ist, dass er das Lebensrecht der Schwachen in der Gesellschaft nicht angreift. Er propagiert kein Vernichtungsprogramm. Allerdings geht die Anwendung des Selektionsgedankens auf Menschen auf ihn zurück. Er beurteilt das Lebensrecht für Behinderte und Schwache für eine zivilisierte Nation als schädlich. (19) Diese Idee entwickelten die Nationalsozialisten weiter, was für Millionen von Menschen furchtbare Konsequenzen hatte.



6. Evolutionstheorie und die Menschlichkeit

Auf seiner Studienreise mit dem Forschungsschiff Beagle (1831-1836) traf Darwin auf Feuerlandindianer, die eine Zeit lang in England gelebt, sich in die englische Zivilisation eingelebt hatten und nun wieder problemlos in ihr altes gewohntes indianisches Umfeld eintauchten. Darwin schloss aus der zeitweisen Assimilation dieser Indianer in das Leben der Engländer, dass ihre Anpassung so zu verstehen ist, wie wenn ein Affe das vernünftige Verhalten eines Menschen imitiert. (20) Im Gegensatz zu dieser befremdenden Auffassung Darwins kann ich dem christlichen Autor Alexander vom Stein zustimmen wenn er schreibt: „Es gibt keinen nachweislichen Zusammenhang zwischen unseren verstandesmäßigen Möglichkeiten und dem erreichten kulturellen Niveau. „Primitive Wilde“, die gestern noch Steine zurechtklopften, können morgen schon Mikrochips herstellen.“ (21)

War die eben zitierte Äußerung Darwins eine Einschätzung aus dem 19. Jhd, so ist es um so erstaunlicher, was Evolutionsanhänger heutzutage zum Thema Menschenwürde äußern. Das folgende Zitat stammt von einem heutigen Wissenschaftler, einem Vertreter der Evolutionstheorie, Ulrich Kutschera. Es handelt sich um eine konsequent evolutionistische Sichtweise, die darauf abzielt, die kategorische Unterscheidung zwischen Mensch und Tier aufzuheben. Kutschera äußerte in einem Interview: „Führende Evolutionsforscher bemühen sich darum, Schimpanse und Mensch wegen der nahezu 99-prozentigen Identität auf dem Niveau der Protein-Gene in dieselbe Gattung ´Homo` zu stellen. Würde man Schimpansen demgemäß als zweite Menschenart definieren, was biologisch sinnvoll wäre, könnte man unsere nächsten Verwandten vor der Ausrottung schützen, da Schimpansen dann Menschenrechte hätten.“ (22)

Ich weiß nicht, ob sich der australische Philosoph Peter Singer dezidiert als Evolutionsanhänger versteht. Er geht aber den Weg Kutscheras noch einen Schritt weiter und formuliert: „Bei jedem fairen Vergleich moralisch relevanter Eigenschaften wie Rationalität, Selbstbewusstsein, Bewusstsein, Autonomie, Lust- und Schmerzempfindung und so weiter, haben das Kalb, das Schwein und das viel verspottete Huhn einen guten Vorsprung vor dem Fötus in jedem Stadium der Schwangerschaft.“ (23) Diese Äußerung ist im Zusammenhang mit Bemühungen Singers zu sehen, ungeborenen und geistig behinderten Menschen das Lebensrecht abzusprechen.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“, steht in unserem Grundgesetz in Artikel 1, Absatz 1. (24) Wie kommt es, dass trotz der Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus heute wieder solche menschenverachtenden Bestrebungen wie die Singers aufkommen? Vielleicht liegt es daran, dass keine menschlichen Bemühungen Menschenrechte garantieren können. Der einzige Halt, den der Mensch in dieser Hinsicht findet, liegt bei Gott, dem Schöpfer des Lebens. Der Autor vom Stein formuliert deshalb:

„In einer biblisch begründeten Ethik hat die Würde des Menschen dagegen ihre Grundlage in seiner Gottesebenbildlichkeit. Wenn diese Basis verlassen wird, verliert die Ethik jeden Halt.

Im Christentum hat sie einen festen Bezugspunkt. Gott und seine Offenbarung, die Bibel. Ein Problem der Ethik im Rahmen der evolutionären Weltanschauung ist das Fehlen eines festen und unveränderlichen Bezugspunktes.“ (25)



Schlusspunkt: Hirnloses Soziologengequatsche?

Der Evolutionsbiologe Ulrich Kutschera macht nicht nur durch seine naturwissenschaftlichen Arbeiten sondern auch durch seinen engagierten Kampf gegen die Anhänger der Schöpfungslehre auf sich aufmerksam. Vor einiger Zeit drückte er seinen klaren Willen aus, dass sich Geisteswissenschaftler nicht an der naturwissenschaftlichen Diskussion beteiligen sollten. Begründung: Geisteswissenschaftler beschäftigten sich nicht mit realen Dingen. Der Politologe Benno Kirsch beschreibt dann auch in einer Buchbesprechung (26) den Kampf des Kasseler Evolutionsbiologen gegen das, was er für wissenschaftsfeindlich hält, als einen Kampf gegen Windmühlenflügel. (27)

In einem Artikel der christlichen Zeitschrift factum (28) heißt es zu der Zielsetzung Kutscheras: „Der Grossteil des Inhalts von Kutscheras Werk ist eine Verteidigung der eigenen materialistisch-naturalistischen Weltanschauung, der Versuch, die Wahrheit der Evolutionslehre zu beweisen und nicht-naturalistische Weltbilder in die naturalistischen Schranken zu verweisen, schreibt Kirsch.“ (29)

Dabei vergisst Kutschera, dass seine materialistisch-naturalistische Weltanschauung auf geisteswissenschaftlichen Theorien beruht, z.B. auf dem philosophischen Materialismus von Karl Marx. Wollte er diese Theorie von Friedrich Engels und Karl Marx aus dem geisteswissenschaftlichen Apparat der Evolutionswissenschaftler streichen, so würde der Naturalismus, von dem auch Kutschera zehrt, in sich zusammenfallen.

Wenn wir diese materialistisch-naturalistische Philosophie näher betrachten, wird deutlich, dass als »reale Dinge« nur materielle Faktoren, nur Materie als Ursache aller Erscheinungen zugelassen werden. „Aber zeigt nicht gerade die Arbeit von Isaak Newton, der die nicht-materielle Gravitationskraft als eine Quelle der Bewegungen der Himmelskörper entdeckte, dass die Vorannahme des Materialismus nicht immer zutreffend ist? Hätte Newton die Gravitationskraft entdecken können, wenn er nur die Materie als Ursache zugelassen hätte?“ (30) Da stellt sich natürlich die Frage, ob diese eingeschränkte materialistisch-naturalistische Sichtweise in den Naturwissenschaften wirklich die überlegene ist.

Kutschera fechten solche Überlegungen nicht an. Er macht auf eine andere Weise von sich reden. Die Aussage des o. g. Benno Kirsch bezeichnet er als »dümmlich unqualifiziert« und erklärt weiterhin, dass „viele Geisteswissenschaftler ausser ihrem hirnlosen Soziologengequatsche nichts zu sagen hätten“. (31)


Rolf Urspruch


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Literaturangaben



(1) Alexander vom Stein, Was nun, Mr. Darwin?, 2009 by Daniel-Verlag, Lychen
(2) s. ebenda, S. 28f.
(3) ebenda, S. 36
(4) Richard Dawkins, Der blinde Uhrmacher, München (Deutscher Taschenbuch Verlag) 2008, S. 33; zit. nach: Alexander vom Stein, ebenda, S. 42
(5) s. vom Stein, ebenda, S. 35ff.
(6) s. ebenda, S. 51
(7) Wikipedia, Naturalismus (Philosophie), http://de.wikipedia.org/wiki/Naturalismus_(Philosophie) , 15. Januar 2011
(8) Alexander vom Stein, ebenda, S. 51
(9) ebenda, S. 51f.
(10) ebenda, S. 60f.
(11) s. ebenda, S. 61
(12) Richard Dawkins. Am Tod ist irgendetwas unlogisch, Interview in www.cafebabel.com – Das Europamagazin, 06.03.09; zit. nach: Alexander vom Stein, ebenda, S. 61
(13) s. Alexander vom Stein, ebenda, S. 61f.
(14) ebenda, S. 63
(15) s. ebenda, S. 62
(16) Wikipedia, Thomas Robert Malthus, http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Robert_Malthus , 18. Januar 2011
(17) Charles Darwin, Notebook E: [Transmutation of species (1838-1839)] CUL-DAR124, S. 63-64; zit. nach: Alexander vom Stein, ebenda, S. 47
(18) C. R. Darwin, Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl, 1875. Translated by J. V. Carus. 3d ed. Stuttgart: Schweizerbart. Bd.1, Kap. 5, S. 173-174; zit. nach: Alexander vom Stein, ebenda, S. 48
(19) s. Alexander vom Stein, ebenda, S. 48
(20) s. Alexander vom Stein, S. 52
(21) ebenda, S. 53
(22) http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/evolution/tid-12710/evolutionsexperte-wir-sind-nur-eine-von-millionen-tierarten_aid_352017.html, Interview mit Ulrich Kutschera; zit. nach: Alexander vom Stein, S. 53
(23) Peter Singer, Praktische Ethik, Stuttgart (Reclam) 1993, 2. Auflage, S. 196; zit. nach: Alexander vom Stein, ebenda, S. 54
(24) s. Alexander vom Stein, ebenda, S. 54
(25) ebenda, S. 55
(26) Ulrich Kutschera, Laborjournal 9/2009, Editorial, S. 3
(27) s. Benno Kirsch, Gegen Windmühlenflügel, literaturkritik.de, Marburg, 04.05.2009
(28) kuk., Kein Platz für Geisteswissenschaftler?, factum 8/2009, S. 41
(29) ebenda
(30) ebenda
(31) Ulrich Kutschera, ebenda, zit. nach: Kein Platz für Geisteswissenschaftler?, ebenda




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