Die Waage
- Jesus hat seinen Teil bereits getan -





Die Waage




Lange Zeit in meinem Leben war ich verletzt von Dingen, die mir von Kindheit an passiert waren, die mir Menschen antaten.
Ich fragte manchmal Gott: “Warum dürfen sie mir das antun? Und du schaust zu?“
Ich sah die Fehler der Anderen, die Kälte, wenn niemand sah, wie verletzt ich war...
Ich steigerte mich tief in das Gefühl hinein, das mir „recht“ gab, nicht mehr an einen liebenden Gott zu glauben.
Also suchte ich schiefe, kranke Wege, um von anderen Menschen Aufmerksamkeit, Liebe und Geborgenheit, Verständnis... zu bekommen.
Doch die Enttäuschungen nahmen zu, die Verletzungen wurden tiefer, die Tränen und die Einsamkeit mehr...

Dann kam der Tag, an dem ich das erste Mal erkannte, dass ich Fehler gemacht hatte; dass Gott heilig ist und ich so viele Lügen verwendet hatte, um bloß nicht zu glauben, dass ich nicht nur „Opfer“ sondern Täter geworden war.
Ich schämte mich, denn im Licht Gottes ging es nicht mehr um meine Verletzungen, die mir widerfahren waren, sondern um Schuld, die ich gegenüber anderen Menschen hatte. Menschen, die mich nie verletzt hatten...
Und eines Nachts träumte ich...

Es stand eine Waage in der Mitte auf dem Tisch.
So eine alte Waage mit zwei Armen und Schalen, die daran herunter hingen.
Auf der einen Seite der Waage lagen alle Verletzungen, die mir von Menschen geschehen waren, alle Traurigkeit, Angst...
Ich weinte und konnte mich nicht mehr beruhigen.
Da kam Jesus und nahm mich in den Arm.

Auf der anderen Seite der Waage lagen meine Vergehen, meine Schuld an Menschen, die ich belogen, betrogen hatte...
Und ich weinte wieder, diesmal noch mehr als zuvor, denn ich erkannte, dass ich dafür die Verantwortung hatte.
Und dann kam Jesus wieder und nahm mich in den Arm.
Wir blickten beide auf die Waage, deren Arme auf und ab pendelten.
„Es tut mir so leid, glaube mir, wenn ich doch nur die Zeit zurückdrehen könnte, ich hätte es nicht getan!“ stammelte ich mit dem Blick auf meine Schuld gerichtet.
Jesus sah mich an und sagte:
„Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ – für die Seite deiner Schuld starb ich, nun ist es an dir, die andere Seite mit genau der gleichen Liebe aus zu löschen, bei der andere an dir schuldig wurden. Dann wirst du heil werden. Willst du?




Gaby Klaus



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