Der Faktor Zeit
- Wie alt ist die Erde wirklich? -





Der Faktor Zeit




Vorbemerkung

Wer dem Schöpfungsbericht der Bibel glaubt, sucht nach Hinweisen in den wissenschaftlichen Berichten über die Geschichte der Erde und des Menschen, die dem konservativen Bild einer Millionen Jahre alten Erde widersprechen. Solche Hinweise bilden den Schwerpunkt dieses Beitrages zur Evolutionskritik. Viel Freude beim Lesen.


1. Künstliches Leben?

Im Mai 2010 gelangte die Meldung in die Öffentlichkeit, dass die Herstellung „ersten synthetischen Lebens“ gelungen sei. (1)

Bevor wir zu dem Experiment kommen, das zu dieser Meldung Anlass gab, hier noch einige Informationen über die „Synthetische Biologie“, dem Fachgebiet, um das es hier geht. Synthetische Biologie ist die neueste Entwicklung der modernen Biologie. Hier sind z.B. die Arbeitsbereiche Molekularbiologie und organische Chemie vereint. Es arbeiten „Biologen, Chemiker und Ingenieure zusammen, um biologische Systeme zu erzeugen, die in der Natur nicht vorkommen. Der Biologe wird so zum Designer von einzelnen Molekülen, Zellen und Organismen, mit dem Ziel biologische Systeme mit neuen Eigenschaften zu erzeugen.“ (2) Es werden nach biologischen Vorbildern schrittweise chemische Systeme aufgebaut, die Eigenschaften von Lebewesen aufweisen. Dabei werden z.B. aus einem Bakterium alle nicht unbedingt notwendigen Systemkomponenten entfernt und dann künstlich erzeugte Genome eingebaut (unter Genom versteht man die Gesamtheit der Gene, die ein Zellkern enthält). „Im Unterschied zur Gentechnik werden nicht nur z.B. einzelne Gene von Organismus A zu Organismus B transferiert, sondern das Ziel der synthetischen Biologie ist es, komplette künstliche biologische Systeme zu erzeugen.“ (3)

Nun zu den konkreten Experimenten, von denen behauptet wird, es sei Leben erzeugt worden. Im Umfeld des Wissenschaftlers Craig Venter wurde das Genom des Bakteriums M. mycoides mittels Synthese umgebaut und ergänzt und in das „entkernte“ Bakterium M. capricolum eingepflanzt. Die Empfängerzellen wiesen nun auch Merkmale des Genomspenders M. mycoides auf. (4)

Harald Binder von der christlichen Studiengemeinschaft Wort und Wissen schätzt die geschilderten Experimente folgendermaßen ein: „Mit großem logistischen und technologischen Aufwand ist es gelungen, ein Bakteriengenom nachzubauen und seine Funktion in einer Zelle nachzuweisen. Dabei ist nicht Leben erzeugt worden, sondern man hat in Bakterienzellen das Erbgut ausgetauscht, welches man unter Nutzung biologischer – also lebender Systeme – hergestellt hat.“ (5)

Man sollte die Leistung der an diesen Experimenten beteiligten Wissenschaftler nicht schmälern, und man darf auch auf den praktischen Nutzen gespannt sein. Aber von der Erzeugung künstlichen Lebens kann man nicht sprechen.


2. Sprengstoff für die Evolutionstheorie

Nahe der französischen Stadt Aurillac wurden vor etwa 100 Jahren Werkzeuge gefunden, die intelligenzbegabten Wesen zugesprochen werden. Die Flint- bzw. Feuersteine stammen aus dem Tertiär; es handelt sich um sog. Eolithen. Der Streit, ob es sich wirklich um von Menschen hergestellte Werkzeuge handelt, scheint entschieden. Auch der christliche Wissenschaftler Michael Brandt von der Studiengemeinschaft Wort und Wissen hat keine Zweifel daran. (6)

Diese Werkzeugfunde enthalten einiges an Sprengkraft für die Evolutionstheorie. Sie stammen aus dem Obermiozän, sind also 7 – 8 Millionen Jahre alt und damit, nach konservativer Zeitrechnung, fast so alt wie die Dinosaurier. „Nach herkömmlichen Vorstellungen soll es zu dieser Zeit aber weder Menschen noch deren evolutionstheoretisch vermutete affenartigen Vorfahren gegeben haben.“ (7) Damit stellen diese Funde evolutionstheoretische Vorstellungen in Frage.

Die in Aurillac gefundenen Werkzeuge sind also nach der Evolutionstheorie viel zu alt. Es stellt sich somit die Frage, ob die konservativen Datierungsmethoden versagt haben oder ob die Evolutionstheorie falsch ist oder beides.


3. Canyon entsteht in nur 3 Tagen

An der Frage, ob geologische Formationen wie der Grand Canyon in wenigen Wochen oder Jahren oder in sehr viel größeren Zeiträumen entstanden sind, scheiden sich die Geister. Und ganz sicher ist, dass sich die Jahrmillionen der Evolution nicht mit dem Schöpfungsbericht vertragen.

Nach der Theorie des Uniformitarismus von Charles Lyell (frühes 19. Jahrhundert) vollzogen sich die erdgeschichtlichen Entstehungs- und Umformungsprozesse sehr langsam, wie wir es auch heute oft beobachten. Danach müsste die Erde viel älter sein, als die Bibel es behauptet. (8)

Es liegen aber auch gegenteilige Beobachtungen vor. So wurde z.B. bei der sog. „Jahrhundert-Flut“ im August 2002 in Sachsen innerhalb weniger Stunden auf der Auenfläche neben dem Flussbett der Müglitz eine ungefähr 60-100 cm mächtige Sandlage abgesetzt. (9)

Thema dieses Beitrags ist eine Sturzflut, die sich im Juli 2002 am Stausee des Canyon Lakes in Texas ereignete. Nach extrem starken Regenfällen lief der Stausee über, und es kam zu einer Sturzflut, „die innerhalb von nur 3 Tagen einen 2,2 km langen und durchschnittlich ca. 7 m tiefen Canyon aus dem anstehenden Gestein herausmeißelte: dem neu entstandenen Canyon Lake George.“ (10)

Dieses Ereignis spricht natürlich gegen den Uniformitarismus und für die Schöpfungslehre. Wenn ein Canyon in 3 Tagen aus dem Gestein herausgefräst werden kann und dazu keine Millionen Jahre notwendig sind, wie das heute die vorherrschende Meinung z.B. über die Entstehung des Grand Canyon ist (11), haben wir einen Grund weniger, an eine Jahrmillionen alte Erde zu glauben.


4. Entstehung von Salzablagerungen

Die Entstehung der riesigen Salzablagerungen rund um den Erdball, bei denen Salzsäulen die Hauptmasse der Vorkommen kilometerweit überragen, ist zu einem Streitpunkt in Bezug auf die Zeitdauer für die Entstehung der Erde geworden. Hier stehen sich die Theorie der Entstehung der Salzablagerungen durch das Verdunsten von Hunderten Kilometern tiefem Seewasser und die Theorie der Entstehung durch vulkanische Vorgänge gegenüber. Die Verdunstungstheorie nimmt unermessliche Zeiträume in Anspruch und widerspricht der Junge-Erde-Geologie. Die »Vulkan-Theorie« unterstützt die biblischen Zeitangaben für die Entstehung der Erde in 6 000 bis 10 000 Jahren. (12)

Die Theorie von der Entstehung von Salzablagerungen durch Verdunstung (Evaporite) besagt, dass regelmäßig Wasser mit gelösten Salzen über eine Landbrücke in ein flaches Becken fließt und dort verdunstet. Zurück bleibt das vormals im Wasser gelöste Salz. (13)


Diese sonnen-evaporitische Theorie ist heute allerdings umstritten. Verschiedene Fakten sprechen gegen sie:

- Diese Theorie kann die Größe der Salzberge nicht erklären. Für eine 1 km dicke Ablagerung müsste 60 km tiefes Meerwasser verdunsten.

- In den Salzformationen finden sich geringe Verunreinigungen mit Sand. Da das Verdunstungsmodell nach einer Sandbank verlangt, müssten die Verunreinigungen sehr viel größer sein.

- Die Salzformationen weisen geringe Verunreinigungen mit Meeresfossilien auf. Demgegenüber ist nach dem Verdunstungsmodell wegen des einströmenden Meerwassers mit größeren Mengen zu rechnen. (14)

Trotz dieser Widersprüche wird das Verdunstungsmodell heute noch an den Universitäten vertreten. Festzuhalten bleibt auf jeden Fall, dass dieses Modell der Salzlagerentstehung viele Millionen Jahre der Herausbildung zur Voraussetzung hat und damit den biblischen Zeitangaben für die Entstehung der Erde widerspricht.


Demgegenüber postulierte James Hutton im 18. Jhd. eine vulkanische Herkunft der Salzlagerstätten. Hierfür spricht z.B., dass die Temperatur, die benötigt wird, um Salz zu schmelzen und ein Salz-»Magma« herzustellen, mit den Temperaturen in Silikat-Magmen übereinstimmt. Weiterhin erklärt dieses Modell auch, dass Anhydrite und Calcite um die Salzablagerungen herum gebildet worden sind. Auch, dass in dem Salz geringe Mengen von Meeresfossilien abgelagert worden sind, ist durch dieses Modell von Hutton zu erklären. (15)

Auch die Beobachtung, dass Salzlager zusammen mit Kohle und Gas vorkommen, findet eine Erklärung in dieser Theorie: „Die Oberfläche des geschmolzenen Salzes erstarrt bei Wasserkontakt schnell und bildet eine undurchlässige Kruste. Die in den Tälern (oder unter dem Wasser) abgelegten Organismen und die Vegetation, die durch die Salz-Magma überflutet wurden, werden durch den Ausschluss von Sauerstoff in Kohle, Öl und Gas transformiert. Die undurchlässige Salzschicht kann eine gasundurchlässige Hülle bilden, die fähig ist, die erzeugten Gase und Flüssigkeiten einzulagern.“ (16)

Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass die großen Salzlagerstätten nicht durch die Verdunstung von Meerwasser sondern durch vulkanische Prozesse entstanden sind. Während die Verdunstungstheorie sehr lange Entstehungszeiträume postuliert, wurden die Salzformationen im Rahmen vulkanischer Prozesse rasch eingelagert. Diese realistische Theorie unterstützt die biblischen Zeitangaben zur Entstehung der Erde. (17)


5. Katastrophische Umformungsprozesse

Geologische Umformungsprozesse, von Naturkatastrophen ausgelöst, können ganze Landschaften verändern. Und zwar nicht in äonenlangen Prozessen, sondern durchaus in wenigen Tagen oder Wochen. So wurde 1982 nach einem Ausbruch des Vulkans Mt. St. Helens innerhalb weniger Stunden durch einen abwärts fließenden reißenden Schlammstrom der aus Felsgestein bestehende Untergrund bis zu einer Tiefe von 30 m ausgehobelt. (18)

Solche kurzzeitlichen geologischen Umformungsprozesse bestätigen die katastrophische Fluthypothese von J. Harlen Bretz. Es handelt sich um einen „US-amerikanischen Geologen, der durch seine Forschungen in den Channeled Scablands berühmt wurde. Seine Forschungen führten schließlich zur Anerkennung der Theorie von großen Flutereignissen in Nordwest-Amerika, den Missoula-Fluten am Ende der letzten Eiszeit.“ (19) Hier wurden ebenfalls innerhalb weniger Tage „Täler mit bis zu 300 Meter hohen senkrechten Wänden aus den harten Basalten und den Channeled Scablands des Columbia-Plateaus wie mit einem übergroßen Sandstrahlgebläse herausgefräst.“ (20) Also auch in grauer Vorzeit: schnelle Flutereignisse, die die These von den Jahrmillionen langen Umformungsprozessen widerlegen und dem Uniformitarismus Schwierigkeiten bereiten.

Aber nicht nur Landgewässer vollbringen Landschaftsveränderungen in kürzester Zeit, für die Evolutionswissenschaftler Millionen von Jahren veranschlagen. Heute versucht man z.B. mit Hilfe der sog. Event-Stratigraphie (Schichtenkunde aufgrund von geologischen Ereignissen) Flutereignisse größeren Ausmaßes zu untersuchen. Bei dieser Methode der Geowissenschaften werden Gesteinsabfolgen miteinander verglichen, die auf im geologischen Sinn kurzfristige Ereignisse (sog. Events) hinweisen. Thema der Eventstratigraphie sind kurzzeitige äußere Ereignisse wie z.B. Sturmfluten, Tsunamis, Vulkanausbrüche, die in freigelegten Gesteinsschichten erkennbar sind. (21) „So entstehen z.B. durch einen weltweiten Meeresspiegelanstieg sog. Transgressionsflächen (Transgression ist das Vordringen eines Meeres über größere Gebiete des Festlandes). Nach dem großen Tsunami am 26.12.2004 hat man z.B. innerhalb weniger Stunden beobachten können, wie ganze Küstenlinien erodiert und neu gestaltet wurden.“ (22)

Bei der Betrachtung dieser mannigfaltigen geologischen Umformungsprozesse, die nur wenige Tage brauchen, verstärkt sich der Eindruck, dass die Millionen von Jahren, die konservative Wissenschaftler für die erdgeschichtlichen Prozesse veranschlagen, eine Illusion sind. Wenn kurzzeitige katastrophische Prozesse dominieren wird plausibel, dass sich die Erdgeschichte in viel kürzerer Zeit vollzogen hat, als Evolutionsanhänger glauben. Stimmt diese Schlussfolgerung, so hat es die langen Zeiträume, die angenommene Evolutionsprozesse zu ihrer Entfaltung brauchen, nicht gegeben. Dann bleibt nur noch die Schöpfungslehre als Erklärung dafür, wie das Leben entstanden ist und wie es sich auf unserem Planeten entwickelt hat.


6. Probleme mit Schildkröten

Wie in einem früheren Beitrag berichtet, sind die Schildkröten mit keiner anderen Tiergruppe verwandt. Sie stehen im Tierreich isoliert da. Daher können sich die Wissenschaftler ihre stammesgeschichtliche Herkunft nicht erklären. Aber auch innerhalb der Schildkrötengruppe gibt es Sachverhalte, die den Evolutionsanhängern Rätsel aufgeben. In der Anatomie verschiedener Schildkrötenarten kommen gleichartige Strukturmerkmale vor, die gleichzeitig bei unterschiedlichen Schildkrötenarten auftauchen, die nicht miteinander verwandt sind. Dies betrifft z.B. den keulenartigen Schwanz. Da die betreffenden Schildkrötenarten stammesgeschichtlich nicht miteinander verwandt sind, muss dieses Merkmal mehrfach durch Mutation und Selektion entstanden sein. Das ist allerdings unwahrscheinlich. Konvergenzen können daher nicht durch Evolution aber sehr wohl durch Schöpfung erklärt werden. Der keulenartige Schwanz ist ein Bauteil aus Gottes Werkzeugkasten, das er hier und da bei der Schaffung der Schildkröten verwendet hat.

Auch wenn die Evolutionsanhänger behaupten, die Schildkröten seien aus Amnioten-Vorfahren entstanden (Amnioten sind „Landwirbeltiere, deren Embryonen sich in einer mit Fruchtwasser gefüllten Amnionhöhle entwickeln.“ (23)), sind sie mit Schwierigkeiten konfrontiert. Bei einer solchen evolutionären Entwicklung müssten nämlich sehr weitgehende Veränderungen vorgenommen worden sein. Nehmen wir als Beispiel die Rippen: „Die Rippen erfüllen bei landlebenden Vierbeinern Funktionen in der Atmung und der Fortbewegung. Beide Funktionen können sie bei den Schildkröten nicht (mehr) erfüllen. Durch die Verwachsung der Rippen mit dem Panzer fehlt die Beweglichkeit des Brustkorbs. Die Atmung muss daher durch Bewegung über die Extremitäten unterstützt werden und erfordert ganz neue spezielle Atemtechniken und dafür besondere Muskulatur …“ (24)

Es gibt aber auch andere Fakten, die eine Entstehung der Schildkröten durch Schöpfung wahrscheinlich machen. Schon im Zeitalter des Obertrias (vor 230 – 210 Mio. Jahren nach herkömmlicher Zeitrechnung) sind verschiedene Schildkrötenarten bekannt, die den Anschein der Existenz unterschiedlicher evolutionärer Linien erwecken. Es „treten verschiedene Linien nebeneinander in enger zeitlicher Folge fossil in Erscheinung.“ (25) Außerdem ist eine der nach der zeitlichen Abfolge der fossiltragenden Gesteinsschichten älteren Gattungen vom Skelettaufbau deutlich moderner als jüngere Schildkrötengattungen.

Diese durch Fossilien dokumentierte frühe Vielfalt kann nur unter Schwierigkeiten evolutionär erklärt werden. Es bietet sich aber eine nicht-evolutionäre Interpretation der Ausgrabungsergebnisse an, indem man eine ökologisch bedingte Fossilierung annimmt: „Die verschiedenen Schildkrötenformen existierten bereits, traten aber erst dann fossil in Erscheinung, als ihre Lebensbedingungen in so großem Ausmaß verfügbar waren, dass sie sich in genügender Zahl vermehren und ausbreiten konnten. Zuvor lebten sie in geologisch nicht überlieferten Lebensräumen.“ (26)

An dieser Stelle kann eine schöpfungstheoretische Erklärung einhaken: Die verschiedenen Schildkrötengattungen sind von Gott jeweils als Grundtyp erschaffen worden und haben zunächst in ökologischen Zonen gelebt, in denen keine guten Bedingungen für den späteren Nachweis durch Versteinerung gegeben waren. Erst als sich die betreffenden ökologischen Zonen über den gesamten Erdball verbreiteten, traten die entsprechenden Schildkrötengattungen vermehrt auf und konnten später auch als Fossilien in Erscheinung treten.


7. Einwurf: Weltanschauliche Grundlagen offenlegen

Auch die moderne Naturwissenschaft ist eine Erkenntnismethode, die von subjektiven Einflüssen nicht unabhängig ist. Ihre Inhalte und Fragestellungen sind z.B. Ausdruck politischer und weltanschaulicher Einflüsse der jeweiligen zeitgeschichtlichen Epoche. Dass dies auch für das wissenschaftliche Denken über Evolution und Schöpfung gilt, zeigt das folgende Zitat eines Evolutionsanhängers:


„Das ´Dass` der Evolution steht nicht mehr infrage, sofern man der

 menschlichen Vernunft überhaupt zutraut, rationale Erklärungen für

Naturvorgänge zu finden. […] Die Frage ist auch nicht, ob es eine

Evolution der Lebewesen gibt. Diese Frage ist empirisch beantwortet,

denn die verfügbaren Beobachtungsdaten lassen sich nur mit Hilfe der

Evolutionstheorie deuten.“ (27)


Bei diesen Behauptungen werden, wie so oft bei Äußerungen von Evolutionswissenschaftlern, die weltanschaulichen Rahmenvorgaben weder offengelegt, noch rational begründet.

Naturwissenschaft versteht sich als eine methodisch definierte und rational begründete Herangehensweise an die Natur, wobei Aussagen, die von der subjektiven Einstellung des jeweiligen Wissenschaftlers geprägt sind, vermieden werden. Dass dies im Wissenschaftsbetrieb nicht der Fall ist zeigt sich darin, dass z.B. Evolutionswissenschaftler die Natur so betrachten, als ob es Gott nicht gäbe. (28)

Es gibt dabei eine Konvention der Wissenschaftler die zum Inhalt hat, dass Begriffe wie „Gott“, „Schöpfer“ oder „Designer“ von der Naturwissenschaft weder beschrieben noch erklärt werden können und deshalb in der wissenschaftlichen Praxis nicht behandelt werden. (29) Es stimmt zwar, dass Gott durch Naturwissenschaft nicht erklärt werden kann. Es handelt sich aber um einen Kurzschluss, wenn man diese methodische Vorgabe als Grundlage für die Behauptung nimmt, Gott sei wissenschaftlich widerlegt.

„Wird z.B. unvermittelt im Namen der Wissenschaft davon gesprochen, dass nur das auf diesem Weg erlangte Wissen die alleinige Wirklichkeit repräsentieren kann (Anmerk.: s. obiges Zitat), verwechselt man Weltanschauung mit wissenschaftlicher Rede (z.B. im Historischen und Dialektischen Marxismus von Karl Marx oder im neuen Atheismus bei Richard Dawkins und anderen).“ (30)

Der Irrtum der Wissenschaftler besteht darin, dass sie sich über die weltanschauliche Grundlage, die in ihre wissenschaftliche Argumentation einfließt, nicht im Klaren sind, und dass sie dann letztlich ihren Glauben »es gibt keinen Gott« als objektive wissenschaftliche Erkenntnis verkaufen. Bei einer solchen Vermengung von Vorurteilen mit angeblich objektiver Erkenntnis ist es dann nicht mehr möglich, wissenschaftliche Erkenntnis zu erlangen. Der christliche Wissenschaftler Henrik Ullrich schreibt dazu: „Jede spezielle Erkenntnismethode, die sich ihrer eigenen erkenntnistheoretischen Vorgaben, methodischen Grundlagen und Grenzen nicht mehr bewusst ist, hört auf, Erkenntnismethode zu sein.“ (31)


Schlusspunkt:

Zweckgerichtetes Denken in der Evolutionstheorie

In den Auseinandersetzungen um Evolution und Schöpfung fällt immer wieder das Stichwort Teleologie. Es handelt sich um die Lehre von den Zwecken und hier besonders darum, dass in der Natur nicht der Zufall sondern zweckgerichtete Prozesse zu erkennen sind, die man z.B. als das bewusste Handeln Gottes interpretieren kann. (32) Wissenschaftler, die die Lehre des Naturalismus vertreten [»Es gibt nur natürliche Faktoren, Gott als Schöpfer wird ausgeschlossen«], wie z.B. die Evolutionsanhänger, lehnen teleologisches Denken natürlich ab. Die Beschreibung biologischer Phänomene kommt aber ohne die Kategorie der Zweckmäßigkeit nicht aus. „Man kann z.B. die Tätigkeit des Herzens nicht angemessen beschreiben und verstehen, ohne einen Zweck ins Spiel zu bringen … Die Funktion von Teleologie wird also allgemein als methodisch notwendig für die Beschreibung lebender Systeme akzeptiert; die Mehrzahl der heutigen Biologen distanziert sich demgegenüber deutlich von einer rational ebenso begründeten, universellen Teleologie, die eine zwecksetzende Entstehungsursache der Organismen postuliert (z.B. einen Schöpfer) oder eine Ausrichtung aller Elemente des Universums auf Ziele annimmt (z.B. teleologische oder theistische Evolutionstheorien).“ (33)

Dass diese Ablehnung der Teleologie nicht aufgrund konkreten biologischen Datenmaterials erfolgt, sondern weil sie mit dem naturalistischen Weltbild der Naturwissenschaftler nicht vereinbar ist, zeigt folgendes Zitat:


„Abgelehnt werden diese Formen der Teleologie, weil die bestehenden

Modelle zur kosmischen Genese und organischen Evolution als hinreichende

Erklärung der anorganischen Veränderung und organischen Höherentwicklung

gelten und weil keine zielgebenden Faktoren identifiziert werden

konnten – und weil diese darüber hinaus einen fraglichen Status in einem

naturwissenschaftlichen Weltbild hätten, das ohne einen planenden Schöpfergott

auskommen will“ (34)


Teleologie wird von Evolutionswissenschaftlern also deshalb abgelehnt

- weil die heutigen Vorstellungen über die Entwicklung des Lebens angeblich hinreichende Erklärung bieten

- weil es mit den wissenschaftlichen Methoden nicht möglich ist, außerwissenschaftliche Kausalzusammenhänge zu belegen

- weil man sich zu einem „naturwissenschaftlichen“ Weltbild bekennt, das sonst zur Disposition stünde



Die beiden zuletzt genannten Argumente sind aber keinesfalls wissenschaftlich begründet sondern weltanschaulicher und damit ideologischer Art. Das erste dieser drei Argumente beruft sich auf naturwissenschaftlich gewonnene Modelle. „Hier lässt sich eine tatsächliche und nichtnatürliche Handlungsursache aber nur dann als unnötig erweisen, wenn die favorisierten, natürlichen (ateleologischen) Entwicklungsmodelle ihren Anspruch, hinreichende Erklärungen der „anorganischen Veränderung und organischen Höherentwicklung“ zu liefern, tatsächlich einlösen könnten.“ (35) Dies ist aber nicht der Fall. Denken wir z.B. daran, dass die Evolutionstheorie die Entstehung von evolutionären Neuerungen nicht erklären kann. (36)


Der Naturalismus und damit die Evolutionstheorie können also die natürliche Entwicklung des Lebens nicht hinreichend erklären. Dadurch sind sie gewissermaßen anfällig, zweckgerichtetes Denken in ihre Methodenwahl einzubeziehen. Es ist also nicht zufällig, wenn in Untersuchungen der Evolutionsanhänger der Natur Erfindungsgeist zugesprochen (37) oder z.B. formuliert wird, die Natur habe (im Zusammenhang mit der Bionik) ein tausendmal besseres Modell ganz ohne Vorlage hergestellt. Diese Schwäche der Evolutionstheorie lässt eine bestimmte Erkenntnis am Horizont der wissenschaftlichen Auseinandersetzungen deutlich werden: Schöpfung statt Evolution.


Rolf Urspruch


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Literaturangaben



(1) Deutschlandradio vom 21.5.2010; s. Harald Binder, Synthetische Biologie – Leben zusammenbauen?, Studium Integrale journal November 2010, S. 74
(2) Synthetische Biologie, Wikipedia, die freie Enzyklopädie, letzte Änderung 14. März 2011, http://de.wikipedia.org/wiki/Synthetische_Biologie
(3) ebenda
(4) s. Harald Binder, ebenda, S. 73
(5) ebenda
(6) Alte Schichten mit Werkzeugen, Informationen aus der Studiengemeinschaft Wort und Wissen Nr. 93 / November 2010, S. 6
(7) ebenda
(8) s. R. Albert Mohler, Die verdrängte Wahrheit, übersetzt von Bettina Hahne-Waldscheck, factum 8/2010, S. 37
(9) s. Martin Ernst, Bildung eines Canyons in nur 3 Tagen, Studium Integrale journal, ebenda, S. 88
(10) Martin Ernst, ebenda
(11) s. Grand-Canyon-Nationalpark, Wikipedia die freie Enzyklopädie, letzte Änderung 14. April 2011, http://de.wikipedia.org/wiki/Grand-Canyon-Nationalpark
(12) s. Stef Heerma, Das Salz der Erde, übersetzt von Carmen Walther, factum 6/2010, S. 32f.
(13) s. Evaporit, Wikipedia die freie Enzyklopädie, letzte Änderung 12. September 2010, http://de.wikipedia.org/wiki/Evaporit
(14) s. Stef Heerma, ebenda, S. 33f.
(15) s. ebenda, S.34
(16) ebenda, S. 35
(17) s. ebenda
(18) s. Martin Ernst, ebenda
(19) J Harlen Bretz, Wikipedia die freie Enzyklopädie, letzte Änderung 14. Dezember 2010, http://de.wikipedia.org/wiki/J_Harlen_Bretz
(20) Martin Ernst, ebenda
(21) s. Evenstratigraphie, Wikipedia die freie Enzyklopädie, letzte Änderung 12. März 2010, http://de.wikipedia.org/wiki/Eventstratigraphie
(22) Martin Ernst, ebenda, S. 91
(23) Reinhard Junker, Über den Ursprung der Schildkröten [Teil 2], Studium Integrale journal November 2010, S. 61
(24) ebenda, S. 65
(25) ebenda, S. 66
(26) ebenda
(27) H. Hemminger, Mit der Bibel gegen die Evolution, Berlin 2007: EZW-Texte 195, S. 22; zit. nach Henrik Ullrich, Evolution und Evolutionstheorien, Studium Integrale journal November 2010, S. 77
(28) s. Henrik Ullrich, ebenda
(29) s. ebenda, S. 78
(30) ebenda
(31) ebenda
(32) s. ebenda, S. 79
(33) ebenda
(34) G. Toepfer, Teleologie. In: Krohs U & Toepfer G (Hg) Philosophie der Biologie. 2005 Frankfurt a.M., S. 36-52, S. 37; zit. nach: Henrik Ullrich, ebenda, S. 79
(35) Henrik Ullrich, ebenda
(36) s. ebenda, S. 85
(37) s. Buchtitel wie »Die genialsten Erfindungen der Natur« oder »…Die Intelligenz der Schöpfung«. S. Bionik, Wikipedia die Freie Enzyklopädie, letzte Änderung 19. April 2011, http://de.wikipedia.org/wiki/Bionik




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