Der Arbeiter ist seines Lohnes wert
- selbst in einem angespannten Arbeitsmarkt -





Der Arbeiter ist seines Lohnes wert






Aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit haben Arbeitgeber eine sehr grosse Auswahl an Bewerbern; um überhaupt einen Arbeitsplatz zu bekommen, sind Stellensuchende zu grösstmöglichen Kompromissen bereit: Sie kommen sogar zum Probearbeiten ohne dafür einen Cent zu bekommen.

Sogar diejenigen Bewerber, die eine grosse Berufserfahrung, diverse Fort- und Weiterbildungen sowie beste Zeugnisse und Referenzen vorweisen können, machen in Betrieben ein Praktikum, für das die Arbeitgeber keinen Lohn und kein Gehalt zahlen; kaum ein Praktikant wird jedoch eingestellt: Im grossen Pool der Stellensuchenden gibt es ja immer wieder neue potentielle Arbeitnehmer, die ebenfalls bereit sind, ein für den Arbeitgeber kostenloses Praktikum zu absolvieren. Presse, Radio- und Fernsehsender, die selbst Arbeitgeber sind und für die es üblich ist, Volontäre einzustellen, berichten darüber, wie Praktikanten förmlich ausgebeutet und verschlissen werden. Viele der Stellensuchenden haben unzählige Praktika absolviert und wurden niemals eingestellt; es gibt eine Reihe von Firmen und Betrieben, für die es üblich ist, Praktikanten regelrecht zu verschleissen, um so die Lohnkosten zu sparen. Was sagt die Bibel dazu?

Jeder Unternehmer, der einen Auftrag ausführt, der Waren verkauft oder Dienstleistungen erbringt, verlangt von seinen Kunden dafür selbstverständlich Geld; schließlich verursacht sein Betrieb Kosten, und jeder Mensch benötigt Geld, um seine eigene Existenz zu sichern. Die "Goldene Regel" der Bibel sagt: "Alles nun, was ihr wollt, das euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!" (Matthäus 7, 12, Lutherbibel). Wenn also ein Unternehmer erwartet, dass er für seine Leistungen bezahlt werden, dann können nicht nur Lieferanten, Subunternehmer und andere Dienstleister von ihm erwarten, für ihre Leistungen bezahlt zu werden, sondern auch der Arbeitnehmer muss sich darauf verlassen können, dass er für seine Leistung - also für seine Arbeit - bezahlt wird. Nicht nur ein Arbeitgeber benötigt Geld, um davon seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, auch der Arbeitnehmer muss seine Brötchen, seine Miete, seine Kleidung zahlen. Deshalb sagt die Bibel auch: "Dem Tagelöhner, der bedürftig und arm ist, sollst du seinen Lohn nicht vorenthalten." (5. Mose 24, 14, Lutherbibel).

Wenn jemand also arbeiten geht, dann hat er Anspruch auf seinen Lohn! Die Bibel erlaubt zwar den ehrenamtlichen - also unbezahlten - Dienst in der Gemeinde; dies gilt aber nur dann, wenn die betreffenden Personen materiell versorgt sind; deshalb steht geschrieben: "Sorge dafür, dass Witwen für ihren Dienst in der Gemeinde entlohnt werden, sofern sie tatsächlich darauf angewiesen sind." (Gute-Nachricht-Übersetzung, 1. Timotheus 5, 3).

Andere Seiten machen dies noch deutlicher: "Wer im christlichen Glauben unterwiesen wird, soll dafür seinem Lehrer von allem etwas abgeben, was zum Leben nötig ist." (Gute-Nachricht-Übersetzung, Galater 6, 6).

"In demselben Hause bleibet, esset und trinket, was man euch gibt, denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert!" (Lukas, 10, 7, Lutherbibel).

Selbstverständlich darf niemand einen anderen übervorteilen. In der Bibel steht deshalb geschrieben: "So übervorteile nun keiner seinen Nächsten, sondern fürchte dich vor deinem Gott; denn ich bin der Herr, euer Gott." (3. Mose 25, 17, Lutherbibel). Genauso, wie Sie als Arbeitgeber verlangen können, dass Ihre Mitarbeiter ehrlich sind, ihre Arbeit fleissig und gewissenhaft ausführen, nicht stehlen und pünktlich ihren Dienst beginnen, genauso können Ihre Mitarbeiter verlangen, dass sie für ihre Arbeit einen angemessenen Lohn bekommen und dass sie pünktlich ihr Gehalt auf dem Konto haben. Auch Ihre Mitarbeiter müssen Rechnungen und Steuern zahlen und haben oft auch eine Familie zu ernähren. Wenn Sie als Arbeitgeber für Ihre Leistungen bezahlt werden wollen, dann ist es doch nur recht und billig, wenn Sie Ihre Mitarbeiter nicht übervorteilen, also nicht umsonst arbeiten lassen. Gott denkt ohnehin sehr viel weiter als wir Menschen; Er ist allwissend und weiss, was sowohl dem Einzelnen als auch der Gemeinschaft gut tut: Wenn Unternehmen Bewerber umsonst arbeiten lassen, werden diese über kurz oder lang keine Kaufkraft mehr haben und keine Waren mehr nachfragen. Sie werden verarmen (wenn sie es nicht schon sind), und wer nicht mehr weiss, womit er sein Leben bestreiten kann, hat nichts mehr zu verlieren und wird - aus blankem Überlebenswillen - vielleicht auch gewalttätig und kriminell. Wer im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, wird sicher wissen, dass alle gesellschaftlichen Revolutionen entstanden sind, weil es den Menschen schlecht ging. Die Französische Revolution fand statt, weil die Menschen nichts mehr zu essen hatten, und die Oktoberrevolution im zaristischen Russland hatte ihre Ursache in der Existenznot seiner Untertanen. Gottes Gebote werden dies zukünftig verhindern, vorausgesetzt, wir halten uns an sie.

Deshalb warnt Gott uns auch: "Weh dem, der sein Haus auf Sünden auf Sünden baut und seine Gemächer mit Unrecht, der seinen Nächsten umsonst arbeiten lässt und gibt ihm seinen Lohn nicht!" (Jeremia 22, 13, Lutherübersetzung).

"Siehe, der Arbeiter Lohn, die euer Land abgeerntet haben, der von euch vorenthalten ist, schreit, und das Rufen der Schnitter ist gekommen vor die Ohren des Herrn Zebaoth." (Jakobus 5, 4, Lutherübersetzung).

Diejenigen, die verzweifelt eine Stelle suchen, klagen; viele von ihnen haben in ihrer Not das Beten gelernt oder resigniert. Die meisten von ihnen sind erschöpft von den vielen Bewerbungen, von den Absagen, davon, dass sie oft nicht einmal mehr ihre Bewerbungsunterlagen zurückbekommen und verschlissen von Probearbeiten und Praktika, in denen sie um ihren berechtigen Lohn geprellt worden sind. Gott sieht ihre Not, und Er wird eingreifen. Es ist nur eine Frage der Zeit. Vergessen wir nicht, dass Jesus die Notleidenden als die Geringsten Seiner Brüder bezeichnet hat! In Matthäus 25, 40, nach Luther sagt ER: "Und der König der Welt wird antworten und sagen zu ihnen: 'Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan'". Das gilt im Guten wie im Schlechten. Deshalb muss man seine Mitarbeiter von Anfang an bezahlen, denn auch sie brauchen ihr Geld. Beachten wir alle das biblische Gebot von eben: "So übervorteile nun keiner seinen Nächsten, sondern fürchte dich vor deinem Gott; denn ich bin der Herr, euer Gott." (3. Mose 25, 17, Lutherübersetzung).







Markus Kenn





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