Das verwunschene Museum
- Leseprobe des Jugendbuches -




Das verwunschene Museum



Etwa zwei Jahre nach dem Debüt seines letzten Romans "TrauerWelten", stellt Tomas Cramer das nächste Jugendbuch vor. Unter dem Titel "Das verwunschene Museum" betreibt Cramer mit diesem Buch 'eine Mischung aus Museums- und Religionspädagogik' für junge Leser ab neun Jahren, indem er das Geschwisterpaar Lydia und Leon das Leben der ersten Christen im römischen Köln erleben lässt.
Ausgangspunkt ist das Römisch-Germanische Museum in Köln.






Zum Inhalt:
Wer hätte erahnen können, dass sich ein harmloser Museumsbesuch mit den Großeltern zu einer atemberaubenden Zeitreise entwickelt? Lydia und Leon lernen dabei nicht nur längst vergangene Zeiten kennen, sondern gewinnen außerdem noch Freunde fürs Leben. Als deren Eltern in die Fänge der römischen Macht gelangen, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Wird es den Freunden gelingen, sie rechtzeitig zu befreien?

Tomas Cramer orientierte sich bei der Beschreibung der Örtlichkeiten an alten Stadtplänen und der Geschichtsschreibung aus jener Zeit. Zudem bezog er einige Exponate des Römisch-Germanischen Museums in das Geschehen ein, die der Besucher dort heute noch findet. Die Museumsleitung wünscht dem Buch nach eingehender Prüfung viel Erfolg; es fühle sich geehrt, Hauptschauplatz der Geschichte um Lydia und Leon zu sein.








Leseprobe:
Vor dem Frühstück blinzeln vereinzelte Sonnenstrahlen durch dunkelgraue Wolken und versuchen einen Frühling vorzutäuschen.
Nach dem Frühstück schauen die beiden Kinder durch die Terrassentür nach Westen, wo zwischen den Häusern der verschwindende Nachthimmel sich zu einem echten Frühlingsmorgen aufzuklaren beginnt. Sie spüren jetzt schon, wie ihnen heute die wohlige Wärme der Sonne das Gesicht streicheln wird.
Endlich ist es wieder so weit! Lydia und Leon haben Osterferien. Und wie immer in diesen Ferien, dürfen sie zu Oma und Opa reisen, welch ein Glück! Denn dort ist es fast immer aufregend und spannend, weil Oma und Opa sich tolle Sachen ausdenken, die einfach allen Kindern Spaß machen würden! Schon die Fahrt dorthin ist eine wahre Freude: Sie dürfen ohne Mama und Papa mit dem Zug fünf Stationen fahren, aber dann müssen sie leider aussteigen. Am Bahnsteig warten Oma und Opa schon ganz gespannt auf ihre Enkel, die sie seit einigen Monaten nicht mehr gesehen haben. Lydia und Leon werden herzlich begrüßt und umarmt, dann steigen sie zusammen ins Auto und fahren zu dem kleinen Häuschen, das etwas außerhalb der Stadt liegt.
Nachdem die Geschwister ihre Koffer ausgepackt und sich zum Abendessen an den Tisch gesetzt haben, eröffnet Oma ihnen, dass sie am nächsten Tag gemeinsam einen Museumsbesuch in Köln unternehmen werden. Dieses Museum mit dem Namen RÖMISCH-GERMANISCHES MUSEUM, stellt jede Menge alter Werkzeuge, Schmuck und Dinge für den Alltag wie Tassen, Teller und Spielzeug aus, die noch aus der Zeit der alten Römer stammen.
»Oh, prima!«, sagt Leon. »Kann ich mit dem Spielzeug spielen? Gibt es da auch ein Schwert, mit dem ich kämpfen kann?« Da Leon erst sechs Jahre alt ist, weiß er noch nicht so recht, was ein Museum ist. Er denkt dabei an einen Abenteuerspielplatz.
»Leider nicht«, muss Oma ihn enttäuschen. »Ein Museum ist ein großes Gebäude, in dem die Dinge nur zum Anschauen ausliegen in Glasschränken und Schaukästen. Diese Dinge darf man gar nicht berühren.«
»Och, das kann ja langweilig werden«, mault Leon und stützt bei diesen Worten seinen blonden Wuschelkopf in die Handflächen.
»Das finde ich überhaupt nicht!«, ruft Lydia begeistert. »Ein Museum ist total spannend. Du musst dir mal vorstellen, wie alt die Sachen sind!« Lydia ist bereits neun Jahre alt und war schon einmal mit der Schulklasse in einem Museum. Sie sagt weiter: »Wenn du die vielen Sachen siehst, kannst du dir richtig vorstellen, wie die Menschen damals gelebt haben. Opa, weißt du, wie alt die gefundenen Sachen sind?«
Opa macht ein nachdenkliches Gesicht, dabei zieht er die Augenbrauen zusammen und legt die Stirn in Falten: »Ich glaube, sie sind fast zweitausend Jahre alt!« Er nimmt sich eine Scheibe Brot und streicht etwas Butter darauf. »Und das Interessanteste ist«, fügt er hinzu, »dass das Museum auf einem alten römischen Haus erbaut wurde. Es stammte aus dem dritten Jahrhundert.«
Leon blickt erstaunt mit seinen hellblauen Augen in Großvaters Gesicht.
»Das Museum wurde auf ein Haus gebaut? Dann kracht doch das ganze Haus zusammen!«
Oma und Opa kriegen sich nicht mehr ein vor Lachen, dann prustet Opa mit letzter Kraft heraus:
»Das alte Haus war selbstverständlich nicht mehr da, es war schon lange in sich zusammengefallen. Aber unter dem Schutt fand man wertvolle und seltene Gegenstände und einen sehr kostbaren Fußboden, ein Bild aus kleinen Mosaiksteinchen.«
»Was sind Mosaiksteinchen?«, möchte Lydia wissen, dabei runden sich ihre Augen etwas mehr. Sie glaubt, das Wort schon einmal gehört zu haben.
»Das sind sehr kleine, farbige Steinchen, die sehr kunstvoll aneinandergelegt und auf den Fußboden festgeklebt werden. Am Ende sieht man, dass jedes einzelne Steinchen Teil eines großen Bildes ist - das ist ein Mosaik.«
»Das kenne ich doch«, sagt Leon und macht eine abwertende Handbewegung, sein Gesicht nimmt einen gelangweilten Ausdruck an. »Das habe ich schon im Kindergarten gebastelt. Aber nicht mit kleinen Steinchen, sondern mit kleinen Papierfetzen, die ich auf ein weißes Blatt Papier geklebt habe. Es war ein Fisch mit bunten Schuppen - ein Regenbogenfisch!«
»Stimmt!«, meint Oma mit einem herzlichen Lächeln, das irgendwie zu gefrieren scheint. »Das schöne Bild hast du uns geschenkt! Siehst du, es hängt hier an der Wand«, dabei verschweigt sie, wie umständlich es war, die überaus dicken Klebstoffbrocken auf der Rückseite des Bildes zu entfernen.
Nach dem Abendbrot dürfen Lydia und Leon noch etwas Fernsehen, dann müssen sie ins Bett, um für den anstrengenden nächsten Tag ausgeruht zu sein. Kurz vor dem Einschlafen meint Leon zu seiner Schwester: »Du Lydia, schläfst du schon?«
»Ja!«
»Ach so, na dann warte ich bis du wieder aufgewacht bist.«
»So’n Quatsch, was ist denn?«, fragt sie etwas verärgert, weil sie kurz davor war in das Reich der Träume hinüberzugleiten.
»Ich glaube, die Ferien werden dieses Mal langweilig. Ein Museum finde ich gar nicht so spannend.«
Lydia denkt ein wenig nach und erzählt dann eine ihrer Weisheiten: »Weißt du, was mir schon oft passiert ist? Immer wenn ich dachte, dies oder das wird langweilig, passierte genau das Gegenteil und schon wurde es richtig spannend. Lass dich einfach überraschen ... und jetzt bin ich müde, ich möchte schlafen. Gute Nacht!«
»Gute Nacht...«, antwortet Leon leise, der trotz der seltsamen Schatten auf der gegenüberliegenden Wand ruhig bleibt und die Augen schließt, dann schlafen beide ein. Durch das offene Fenster ist in der Ferne das Rufen von Wildschwänen zu hören.
[...]


"Das verwunschene Museum" von Tomas Cramer, Isensee Verlag Oldenburg, ISBN 978-3-89995-590-3,
8,80 Euro, Taschenbuch, broschiert (Ideal für Grundschule, 3. und 4. Klasse, Lesealter: 9 Jahre)



Stimmen zu 'Das verwunschene Museum':
"Es ist wunderbar, wie Tomas Cramer eine abenteuerliche Kindergeschichte mit dem Glauben und dem Vertrauen zum biblischen Wort verwoben hat. Dabei ist diese Geschichte so einfühlsam geschrieben, dass an manchen Stellen die menschlichen Gefühle angesprochen werden und sicherlich bei mancher Leserin und manchen Lesern fast die Tränen auf steigen. Es ist spannend, zu lesen, wie der Ur-Ur-Ur-Urgroßvater sein Erlebnis vor und nach der Kreuzigung Jesu beschreibt und wie der Brief des Apostels Paulus an die Gläubigen zu Rom über die Bedeutung des Kreuzestodes Christi glücklicherweise auch heute noch nachgelesen werden kann, in deutscher Sprache! Seine Phantasie ist offensichtlich unbegrenzt... wirklich hervorragende Arbeit!"
Walter Hink, Wernau



Tomas Cramer



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