Das muss doch jeder selber wissen
- religiöse Beliebigkeit -





Das muss doch jeder selber wissen!





Neulich hatte ich ein Gespräch mit einer Bekannten: Es ging dabei um moralische Werte wie das Ausleben der Sexualität außerhalb der traditionellen Ehe, es ging dabei darum, ob man sich an Zeichen- und Zukunftsdeuter wenden darf oder nicht, und es ging darum, ob es einen einzig wahren Glauben gibt oder nicht. Am Ende sagte sie: "Das muss doch jeder selber wissen!"

Natürlich kann uns niemand die Entscheidung abnehmen, woran wir glauben bzw. glauben wollen, natürlich tut jeder gut daran, selbst darüber nachzudenken, nach welchen Werten und Prinzipien er leben möchte, und natürlich leben wir glücklicherweise in einem freien Land. Das alles ist auch gut so. Ich persönlich halte nämlich rein gar nichts von den Zwangstaufen, die in der Kirchengeschichte bedauerlicherweise vorgekommen sind nach dem Motto: "... und willst du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich dir den Schädel ein!" Ich bin ja nicht deshalb ein überzeugter Christ, weil man mir diese Entscheidung aufdoktriniert hätte, sondern aus Überzeugung, und wirklicher Christ wird man nur freiwillig oder gar nicht.

Um aber eine gute Entscheidung zu treffen, tut man gut daran, sich zu informieren. Wer seine Entscheidungen auf schlechte Informationen aufbaut, wer auf schlechte Ratgeber hört, wird über kurz oder lang scheitern. Das ist nun einmal so. Manches Unternehmen, das im Grunde sehr gesund und zukunftsträchtig war, ging deshalb in Konkurs, weil die Verantwortlichen auf falsche Ratgeber hörten. Politische Entscheidungen wurden für Einzelne und ganze Gesellschaften zur Katastrophe, weil die verwendeten Daten, die als Grundlage für diese besagten Entscheidungen dienten, schlicht und ergreifend unvollständig und / oder schlecht gewesen sind.

Im Alltag suchen wir uns ja auch diejenige Werkstatt für unser Auto heraus, von der wir ausgehen können, dass sie am Meisten von Kraftfahrzeugen versteht. Man konsultiert ja auch den Arzt, der einen guten Ruf hat, und mit einem Augenfehler konsultiert man ja auch keinen Ohrenarzt. Hierin sind wir fit und wissen uns glücklicherweise zu helfen.

Etwas Anderes scheint es zu sein, wenn es darum geht, unsere Überzeugungen auf eine gute Grundlage zu stellen: Gerade im religiösen Bereich sind wir entweder gleichgültig oder vertreten die Ansicht, dass alle Religionen irgendwie zum Heil führen. Wenn aber eine Religion polytheistisch, eine andere monotheistisch ist, dann muss logischerweise mindestens eine von beiden falsch sein. Wenn die einen sagen, es gäbe eine Seelenwanderung und die anderen sagen, das sei nicht so, kann höchstens einer von beiden Recht haben.

Weil von solchen Fragen unsere Ewigkeit abhängt, müssen wir, wenn wir keine böse Überraschung erleben wollen, danach schauen, wer denn Recht hat. Problematisch sind diejenigen Gemeinschaften, die einen auffordern, seinen Verstand förmlich an der Garderobe abzugeben und ihn niemals wieder abzuholen. Wer ohne Verstand losläuft, darf sich nicht wundern, wenn er unverständig bleibt.

Ebenso tun wir gut daran, die Beweise zu prüfen. Ergeben sich in einer Lehre Widersprüche, dann tun wir gut daran, uns davon zu distanzieren. Sollen wir mit einer Glaubensrichtung versklavt und für dumm gehalten werden, dann tun wir gut daran, uns davon zurück zu ziehen. Doch bei der Vielzahl der Möglichkeiten im Supermarkt der spirituellen Möglichkeiten gibt es eine schier unüberschaubare Anzahl an Angeboten, die selbst Experten gar nicht mehr zu überblicken vermögen. Es scheint also unmöglich zu sein, das Richtige zu finden.

Doch Gott ist barmherzig und lässt sich von einem jeden finden, der Ihn aufrichtig sucht. Dieses Versprechen hat Er uns gegeben, und was Gott verspricht, das hält Er ohne Abstriche und ohne jedes Wenn und ohne jedes Aber. Deshalb habe ich die Bibel gefunden und sie prüfen können. Ich habe sie mehrmals durchgelesen und tue dies einmal jährlich wieder. Dabei habe ich gemerkt, dass sie nicht den geringsten Widerspruch kennt. Es ist auch eine Tatsache, dass Archäologen, die einen bestimmten in der Bibel erwähnten Ort suchen, eben die Bibel gebrauchen; die dortigen Ortsangaben sind so präzise, dass noch nie eine Fehlsuche geschehen ist.

Ebenso ist es ein Faktum, dass die Bibel in keinem einzigen Fall auch nur annähernd widerlegt worden ist. Der Versuch, den biblischen Schöpfungsbericht zu widerlegen, ist, wenn man die Evolutionstheorie betrachtet, kläglich gescheitert: Deren Beweise entpuppten sich immer wieder als Seifenblasen, und manche evolutionistische Erklärung gibt nicht zu, dass gesichertes Datenmaterial auch andere Erklärungen zulässt. Übergangsformen - Missing links genannt - wurden nicht gefunden. Die vorgestellten Missing Links entpuppten sich als falsch. Selbst hartgesottensten Evolutionisten entgeht die Tatsache nicht, dass ihrer Theorie die Beweise fehlen, auch wenn sie das nicht zugeben wollen. Also können wir dem biblischen Schöpfungsbericht vertrauen.

Auch die Gebote Gottes sind richtig. So warnt uns Gott vor der Zeichendeuterei: Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass die Hinwendung zu Zukunftsdeutern zu Phobien und zu Depressionen führt; weil meine Mutter zu ihren Lebzeiten sehr abergläubig gewesen ist, führte ihre okkulte Praxis bei mir zu einer Sozialphobie und zu Depressionen. Diese Information bitte nicht falsch verstehen: Es geht nicht darum, meine Mutter madig zu machen oder schuldig zu sprechen und auch nicht um eine gehörige Portion Bedauern und Selbstmitleid; ich möchte nur verständlich machen, dass Gottes Warnungen an uns ihre Grundlage haben.

Hierbei dürfen wir auch nicht vergessen, dass die biblischen Gebote immer noch - trotz einiger Gesetzesreformen - ein großer Bestandteil unserer Gesetzgebung sind. Unternehmen, die ein falsches Maß und falsche Waage anlegen, werden wegen Verstoßes gegen das Wettbewerbsgesetz, gegen die guten Sitten und wegen Betruges zur Verantwortung gezogen. Für jedes seriöse Unternehmen ist es selbstverständlich, dass man seine Mitarbeiter pünktlich und korrekt zahlt. Wer falsch Zeugnis wider seinen Nächsten redet, muss mit einem Zivil- und gegebenenfalls einem Strafprozess rechnen. weil er gegen diverse Strafgesetze (Verleumdung, üble Nachrede, Rufmord) verstoßen hat. Wer einen anderen tötet, muss sich mindestens für Körperverletzung mit Todesfolge, meistens aber für Totschlag und Mord verantworten. Wer einen anderen bestiehlt, kann wegen Diebstahls und Raubes angeklagt werden.

Auch unsere Sozialgesetzgebung - initiiert von der pietistischen Ehefrau des eisernen Kanzlers Bismarck - geht auf Gottes Gebote zurück, die verlangen, dass wir für Witwen und Waisen, für Hungernde, Dürstende und Nackte, für Kranke und Obdachlose Sorge tragen. Für Adlige war es ein Ehrentitel, ein Versorger der Witwen und ein Vater der Waisen genannt zu werden. Ritter verstanden ihre Ritterlichkeit als ein Eintreten für Schwächere und Arme. Für sie war es Ehrensache, ein Beschützer der Wehrlosen zu sein, auch wenn es das eigene Leben kostete.

Viele soziale Stiftungen, die wir vor allem unter dem Dach der Kirchen bzw. deren Sozialverbände finden, haben ihre Wurzeln eben in diesem biblischen Gebot der Verantwortung. Aus dieser Verantwortung heraus wurden Hospize gegründet, gibt es auch heute die Hospizbewegung, und viele Tafeln, Kleiderkammern, Armenküchen und Krankenhäuser sowie Pflegeheime befinden sich unter dem Dach der Kirchen. Die Heilsarmee ist mit ihrer Devise "Seife, Suppe, Seelenheil" besonders vorbildlich.

Weil mir ebenfalls Christen in meinen schweren Zeiten geholfen haben, bin ich überzeugter Christ. Sie haben mich durch ihre gelebte Nächstenliebe zum Nachdenken gebracht und mir geholfen, mich für Christus Jesus zu entscheiden. Es sind auch die oben genannten Argumente, die meine Entscheidung für Christus mit initiiert haben, und es gibt noch viele andere Gründe.

Sicher: Du selbst musst entscheiden, ob Du Ihm glaubst oder nicht. Doch bist Du wirklich glücklich, wenn Du treulos jedes sexuelle Abenteuer ausnutzt? Macht es Dich wirklich glücklich und zufrieden, wenn Du jedem weltlichen Vergnügen nachrennst? Was bringt Dir Ellenbogenmentalität? Du magst zwar Karriere machen, aber Du bist einsam. Gottes Gebote hingegen helfen Dir, das Richtige zu tun und in der Ewigkeit mit Ihm zu regieren. Wer auf Gottes Rat hört, der baut sein Haus auf Fels und nicht auf Sand.


Markus Kenn




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