Das Kreuz
- zu Jesaja 52,13 bis 53,12 -





Das Kreuz




Völlige Freiheit – allein durch den Kreuzestod?

zu Jesaja 52, 13 - 53, 12

Ich habe schon so oft gehört, dass Jesus am Kreuz gelitten hat und schließlich gestorben ist, nur damit ich frei sein kann. Und ich habe es auch geglaubt und glaube es immer noch.

Aber wenn es drauf ankommt, dann vergesse ich, was denn tatsächlich dort am Kreuz von Golgatha passiert ist. Ich weiß es in meinem Kopf, ich glaube es in meinem Herzen, aber irgendwie scheint es nicht immer in mein Handeln überzugehen. Ich lebe, als wäre Jesus nicht gestorben.

Habe ich eigentlich jemals kapiert, was Jesus damals für mich getan hat? Kann ich mir überhaupt vorstellen, wie groß die Schmerzen waren, die er hatte? Habe ich begriffen, dass dort am Kreuz alles vollbracht wurde?


Gott hat Jesaja gezeigt, was einmal passieren würde. Und was er dort sah, entspricht genau dem Leiden von Jesus am Kreuz. Jesaja schreibt, dass der Messias alles auf sich nehmen würde, damit wir frei wären.

Frei sein…gibt es etwas Schöneres? Manchmal fühle ich mich richtig gefangen. In meinen Gedanken, in meinem Handeln und in dieser Welt überhaupt. Ich sehne mich mitten in all dem Stress nach Ruhe, manchmal sogar Erlösung. Doch habe ich nicht etwas vergessen? In Jesus habe ich schon die Erlösung! Bevor er dort am Kreuz starb, sagte er: „Es ist vollbracht!“

Das bedeutet doch dann, dass dazu nichts mehr hinzuzufügen ist.

Aber wie oft versuche ich gerade das. Ich denke oft, die Tatsache, dass Jesus alles auf sich genommen hat, reicht nicht, und ich müsste noch etwas tun, um die Sache perfekt zu machen.

Doch es steht wortwörtlich schwarz auf weiß in meiner Bibel:

„Es ist vollbracht!“ (Johannes 19, 30).


Darüber muss man sich erst einmal klar werden. Jesus hat schon alles für mich getan, wirklich alles? Wieso quäle ich mich dann mit so vielen Sorgen? Morgens wache ich auf und male mir schon mal vor Augen, was ich heute noch alles erledigen muss, dann setzt sich der Alltag fort mit einer ganzen Latte an Dingen, die ja „unbedingt erledigt werden müssen“. Ich komme kaum zur Ruhe und frage mich noch, warum ich solche Kopfschmerzen habe. Ich lebe meinen Tag, ohne Jesus.

Aber wohnt er nicht in meinem Herzen? Ich hab ihn doch gebeten, die Kontrolle zu übernehmen für mein Leben. Dann muss ich doch automatisch für ihn leben, oder?

Nein, eben nicht. Es heißt an einer Stelle in der Bibel: „Der Gerechte wird aus Glauben leben.“ (Römer 1, 17) Und Glaube, das ist „eine Verwirklichung dessen, was man hofft, eine Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht.“ (Hebräer 11, 1)

Jeden Tag muss ich mich neu entscheiden: Gebe ich diesen Tag in Gottes Hände und stelle ich ihn unter das Blut Jesu, oder versuche ich, aus meiner Kraft Erfolge zu erzielen?

Jesus selbst hat zu seinen Jüngern gesagt: „Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach.“ (Lukas 9, 23)

Das Kreuz ist der Ort, an dem sich Himmel und Erde vereint haben. Gott hat seinen Sohn am Kreuz sterben lassen, weil er sündlos ist und so für uns als reinrassige Sünder den Preis bezahlen konnte. Und Jesus war gehorsam, er hat das alles auf sich genommen. Denn er wusste, welch große Auswirkungen es haben würde, wenn er, der Sohn Gottes, sein Leben gibt.

Die Strafe, die wir verdient hätten, wurde mit seinem Tod bezahlt.

Er litt unter Schmerzen, damit wir nicht darunter leiden müssen, und alle unsere Sünden wurden mit ihm am Kreuz festgenagelt. So schmutzig war er, dass Gott sein Angesicht abwenden musste.

Der Preis ist schon bezahlt, und niemand kann das rückgängig machen. Durch Jesus wurde der Vorhang zerrissen, der uns von Gott getrennt hat. Jetzt kann ich jederzeit in Seine Gegenwart kommen, wenn ich von ganzem Herzen glaube, dass das alles für mich vollzogen wurde. Ich glaube, dass ich mir jeden Tag neu klar machen muss, dass ich aus Gnade lebe. Es ist pure Gnade, dass Gott mir jederzeit vergibt. Das ist nicht selbstverständlich. Ich habe es nicht verdient, nach allem, was ich schon getan habe, seien es offensichtliche Sünden oder eben die, die in meinem Herzen entstehen und die niemand sieht. Aber Gott sieht es, Er sieht alles.

Und Er sieht, ob ich es ehrlich mit Ihm meine oder nicht. Er weiß um alles, was ich durchmache. Und Er kennt meinen Wunsch, ganz nah bei Ihm zu sein. Jesus will Sieger sein in meinem Leben. Er hat am Kreuz gesiegt und wartet nur darauf, dass ich ihm Raum gebe, damit er mein Leben verändern kann, sodass ich ihm immer ähnlicher werde.

Seine Liebe für uns war es, die ihm half, all das Leid auszuhalten. Er hing dort am Kreuz, Hände und Füße durchbohrt. Blut floss aus seinen Wunden und der Schmerz drang durch seinen ganzen Körper. Unter ihm standen einige und lachten ihn aus, er solle doch heruntersteigen, wenn er der Sohn Gottes wäre. Es wäre für Jesus kein Problem gewesen, diese Herausforderung anzunehmen. Er hätte sich losreißen können von diesem Kreuz, dann wäre er frei von Schmerzen und Spott.

Aber die Liebe zu uns hielt ihn dort. Er wusste: Das Leid, das er trägt, ist es wert.

Er hat es für uns getan, weil er uns so sehr liebt. Würde einer meiner Freunde je so etwas für mich tun? Oder meine Eltern? Ich glaube, dieses Leid kann man nicht aushalten außer durch die Liebe Gottes. Wer kann da noch behaupten, Gott sei so fern? Er wurde verspottet, bespuckt, misshandelt, ermordet - für uns. Ich will niemals vergessen, was es bedeutet, wenn ich sage: „Jesus lebt in mir.“

Denn wenn Jesus Christus, der Sohn des allmächtigen Gottes, in mir lebt, dann kann ich ein Überwinder sein. Ich weiß, dass er mich versteht, auch wenn ich mal versage. Ich brauche nur zu ihm kommen und um Vergebung bitten und er wird mich wieder rein waschen. Und wenn mein Herz verletzt ist, dann kommt er mit seiner Liebe und versorgt die Wunden, sodass es wieder heil wird. Und wenn ich krank bin, dann weiß ich, dass er das auch durchgemacht hat und durch seine Wunden bin ich geheilt, ein für allemal. 

Wenn Jesus mein Herr ist, dann bringt das unweigerlich Veränderungen mit sich und ich werde nicht mehr tatenlos zusehen, wie andere leiden. Die Liebe, die mit ihm in mein Herz gekommen ist und jeden Tag zunimmt durch die Gemeinschaft mit ihm - sie ist es, die mich zu einem Menschen macht, der anderen helfen kann. Denn mir selbst wurde geholfen und ich habe völlige Freiheit erlangt, durch das Blut Jesu.

Freiheit in allen Bereichen des Lebens – das kann nur Jesus garantieren. Sein Blut hat die Kraft Menschen zu verändern, wie nichts anderes auf dieser Welt.

Ich habe erlebt, wie er mich verändert hat. Und ich weiß, er wird es auch weiterhin tun. Er hat sein Leben für mich hingegeben. Das Mindeste, was ich jetzt tun kann, ist ihm meins zu geben.


Rivalee Kretschmann



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