Das Jahr der Mission!
- Besser als ein Jahr der Taufe -





Das Jahr der Mission!




Die Zahl der Kirchenaustritte steigt, die Zahl der Kirchenbesuche sinkt. In der evangelischen Kirche nennt man die typisch evangelische Karriere sehr ironisch: "Getauft, konfirmiert und ausgetreten!" Vielleicht ist das der Grund, dass die evangelische Kirche das Jahr 2011 zu einem Jahr der Gnade und der Taufe erklärt hat. Fakt ist, dass der Trend leerer werdender Kirchen besorgniserregend ist: Die Entchristlichung unserer Gesellschaft schreitet mehr und mehr voran; dafür wächst beängstigender Weise der Aberglaube. Wahrsager, Zeichendeuter, Magier, Astrologen, Totenbeschwörer und andere Okkultisten können sich nicht über einen Auftragsmangel beklagen; der Zulauf wird noch größer. Dort wo der Glaube zurückgeht, füllt der Aberglaube die Lücke.

Natürlich tun die Kirchen gut daran, auf diesen Negativtrend zu reagieren; als Christen dürfen wir hier nicht die Hände in den Schoß legen und mit den Achseln zucken nach dem Motto: "Ich / Wir können ja eh nichts tun!" Wer kämpft, kann verlieren, wer aber nicht kämpft, hat schon verloren! Und wer mutig und richtig kämpft, verliert allenfalls Schlachten, aber nicht den Krieg!

Doch das Jahr der Taufe ist der falsche Weg: Die Säuglingstaufe als solche ist nach meiner persönlichen Meinung nicht biblisch, denn an verschiedenen Bibelstellen zeigt sich, dass sich die Menschen erst bekehrten und dann getauft wurden; es soll aber hier keine Diskussion stattfinden, ob Säuglings- oder Glaubenstaufe, das wäre denn doch ein anderes, wenn auch ein interessantes Thema. Um was es mir geht ist, dass die Menschen erfahren müssen, wie man in den Himmel kommt, und da hilft eine Säuglingstaufe allein ganz sicher nicht. Wie viele Karteileichen gibt es denn in den Großkirchen mit ihrer Taufe? Sicher: Man lässt die Säuglinge taufen, man schickt sie zur Kommunion, zur Firmung und zur Konfirmation, man heiratet kirchlich, man beerdigt kirchlich. Zu großen Feiertagen, insbesondere zur Weihnacht, besucht man die Kirche; ansonsten hat man mit dem Glauben nichts zu tun. Dies ist für die Ewigkeit fatal!

Wie aber sieht es denn mit der Mission aus? Kaum eine Kirche ist noch evangelistisch. Oft hört man von christlichen Theologen sogar, dass der Gott des Koran mit dem Gott der Bibel identisch sei; dabei muss man kein Theologe sein, um zu wissen, dass da etwas nicht passt: Allah hatte keinen Sohn, dort gibt es keinen dreieinigen Gott (Vater, Sohn und Heiliger Geist). Es wird unterschlagen, dass Jesus der einzige Weg zum Heil ist.

Besonders fatal bewerte ich die Aussage eines evangelischen Theologen, der die dreiste Behauptung aufgestellt hat, die christliche Mission unter Juden sei die Fortsetzung des Holocausts mit anderen Mitteln: Das ist ein Schlag in das Gesicht der ersten Missionare wie Paulus, aber auch ein Schlag in das Gesicht neuzeitlicher Missionare, die den Missionsbefehl ernst nehmen. Pfarrer Wurmland kam selbst aus der jüdischen Tradition und setzte alles daran, Jesus im Judentum bekannt zu machen. Beit Sar Shalom ist ein Evangeliumsdienst, der aus messianischen Juden - Juden also, die Jesus als ihren ganz persönlichen Heiland angenommen haben - besteht und im Judentum evangelisiert. Man kann da doch nicht allen Ernstes behaupten, dass messianische Juden an ihrem eigenen Volk einen Holocaust begehen!

Wenn wir über leerer werdende Kirchen klagen, dann dürfen wir nicht vergessen, dass es insbesondere an der mangelnden Mission liegt, dass Evangelisationen nicht nur in Afrika, Arabien und Fernost, nicht nur unter Indianern und Aborigines stattzufinden hat, sondern Evangelisation eine ständige Arbeit ist. Selbst im christlichen Abendland ist die Mission nicht deshalb erledigt, weil hier Missionare bereits gearbeitet haben. Mission ist eine kontinuierliche Arbeit. Sie fängt damit an, dass der Glaube von den Eltern an ihre Kinder weiter gegeben wird.

Doch als wiedergeborene Christen haben wir hier eine weitreichendere Verantwortung, wissen wir doch, dass der christliche Touch allein nicht genügt, genauso wenig wie Kirchenmitgliedschaft oder ein frommer Anstrich. Es kommt auf die lebendige Beziehung zu Jesus an! Diese aber wird nur erreicht, wenn wir von Jesus erzählen. Hat unser Nachbar, unser Arbeitskollege, unser Bekannter eine persönliche Beziehung zu Jesus? Wie sieht es mit unseren Verwandten aus, den Kindern, Enkeln, den Eltern, dem Onkel, der Tante, dem Schwager, der Schwägerin, der Cousine, dem Vetter? Was ist mit den Vielen um uns herum? - Die Meisten haben keine Beziehung zu Jesus; sie gehen - oft sogar als Kirchenmitglieder - verloren. Wo bleibt da unsere Mission?

Und es sind ja nicht nur unsere Verwandtschaft, nicht nur unsere Arbeitskollegen, Bekannten und Freunde, es ist die Mehrheit der Menschen um uns herum, die verloren gehen. Was wir brauchen, ist das Jahr der Mission als ein Anfang, als ein Neubeginn. Nur wenn wir wirklich und ernsthaft missionieren und evangelisieren, bekommen wir wieder eine wachsende Zahl an Kirchenbesuchern und prosperierende Gemeinden. Woher sollen die Menschen auch wissen, dass Jesus alleine zu retten vermag, wenn es ihnen keiner sagt.


Markus Kenn




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