Die darwinsche Theorie kränkelt
- Schöpfung oder Evolution? -





Die darwinsche Theorie kränkelt




Vorbemerkung



Die Evolutionstheorie hat Schwierigkeiten überhaupt nachzuweisen, dass es Selektion gibt. Immer wieder kommt es vor, dass das Gebäude der Stammbäume, die den Weg von Vorläufern des Menschen zum heutigen Homo Sapiens weisen sollen, ächzt und bebt und neu aufgestellt werden muss. Ohne verlässliche Stammbäume gibt es allerdings keinen Beweis dafür, dass sich der Mensch aus dem Tierreich heraus entwickelt hat. Wenn es eine evolutionäre Entwicklung vom Einzeller zum Menschen gegeben haben soll, dann ist das gleichbedeutend mit der These »von einfach zu komplex« - eine Grundvoraussetzung der Evolutionstheorie. Heute kennen wir aber einige Beispiele dafür, dass aus relativ komplexen Lebewesen einfach gebaute entstanden sind, dass also primitive Lebewesen komplexe Vorfahren haben, wenn man den Stammbaumgedanken der Evolutionstheorie ernstnimmt. Das ist verblüffend und die Evolutionsforscher bleiben bisher eine Erklärung schuldig.

Dies sind die Hauptthemen dieser Aufsatzsammlung, der ich einen Ausspruch Jimmy Carters voranstellen möchte:

„Die Theorie ist eine Vermutung mit Hochschulbildung.“ (1)



1. Das Floß der Feuerameisen

Sie stammt ursprünglich aus Südamerika, ist aber auch in den USA gefürchtet: die „Unbesiegte Feuerameise“ ist als sehr aggressiv bekannt. Sie hat aber auch eine faszinierende Technik entwickelt, um beispielsweise Überflutungen zu überleben. Diese Ameisen schließen sich als ein lebendes Rettungsfloß zusammen. (2)

Geraten diese Ameisen ins Wasser, so bilden sie in weniger als zwei Minuten eine pfannkuchenartige, schwimmende Struktur, die durch Verhaken von Beißwerkzeugen und Beinen eine erstaunliche Festigkeit gewinnt. „Das Ameisenvolk bildet wie nach Anleitung ein wasserabweisendes Ameisengewebe mit niedrigerer Dichte als Wasser. Das Ergebnis ist ein flexibles, schwimmendes Rettungsfloß, das Wind und Wellen trotzt!“ (3)

Die Ameisen treten hierbei als Konstrukteure, Transporteure und Bauarbeiter auf. Zugleich sind sie aber auch das Baumaterial. „Wie kam es zu diesem instinktiv richtigen Handeln?“, fragt der christliche Autor Kai-Uwe Kolrep in einem Aufsatz über diese Ameisenart. Er benutzt den Begriff Teleologie, worunter man von vornherein zweckmäßige und zielgerichtete Entwicklung versteht. Kolrep stellt fest: „Dieser teleologische Gemeinsinn legt das Vorhandensein eines ursprünglichen Plans, einer Basisprogrammierung eines Designers mit verschiedenen Optimierungs- und Variationsmöglichkeiten nahe.“ (4)

Ist dieses phänomenale Verhalten der Feuerameisen durch Mutation und Zufall oder ist es durch den Schöpfungsakt Gottes entstanden? Ich meine, dass wir an diesem zweckgerichteten Handeln der „Unbesiegten Feuerameise“ das Schöpfungshandeln Gottes erkennen können.

Einer jener Wissenschaftler vom Georgia Institute of Technology (Atlanta), die diese Feuerameisenart erforschen, Nathan Mlot, schrieb auf seiner Homepage Bemerkenswertes zu seiner Arbeit:

„Meine Motivation, das kooperative Verhalten der Feuerameisen zu untersuchen, wurzelt in meinem Wunsch, Gottes Schöpfung und das dahinter stehende Design besser zu verstehen“ (5)


2. Keine Selektion

Wer Evolution beweisen will, muss nachweisen, dass in einem Organismus (durch Mutation) neue Eigenschaften entstehen und dass sie im Gegensatz zu anderen, weniger guten Eigenschaften, von der Natur ausgewählt (selektiert) und weiterverarbeitet werden. Ein Wissenschaftlerteam stellte entsprechende Versuche wieder einmal mit der Taufliege Drosophila melanogaster an. Diese Tierart wird deshalb so oft für Versuche ausgewählt, weil sie auf schnelle Entwicklung gezüchtet ist. Je schneller sich ein Organismus entwickelt, desto öfter treten auch neue Merkmale seines äußeren Erscheinungsbildes (Phänotyp) auf, die man ja messen will. In der genannten Untersuchung wurden u. a. unterschiedliche Allele (das sind Varianten eines Gens) untersucht. (6)

Man hatte sich die Sache so vorgestellt, dass durch Mutationen ein Polymorphismus erzeugt wird, dass also ein Gen in mehreren Ausprägungen (Allelen) vorkommt. Neue Allele sollten sich dann in der Population durchsetzen, und die alternativen Gensequenzen sollten verschwinden. Die Vielfalt des Polymorphismus sollte also reduziert werden, was der Selektion eines bestimmten Allels entspricht. Aber genau dies fand nicht statt. Es „konnten also im Drosophila-Genom keine Bereiche identifiziert werden, in denen die erwarteten Effekte (geringerer Polymorphismus) auftraten. In dieser Langzeitstudie … läuft Evolution gemessen an den Erwartungen in viel geringerem Umfang ab.“ (7)

Durch diese Langzeitstudie konnte also Selektion in der Entwicklung der Taufliege Drosophila nicht nachgewiesen werden. Dabei spielt dieser Faktor in der Evolutionstheorie eine sehr große Rolle. Es handelt sich um einen zentralen Evolutionsmechanismus, der in diesem Experiment nicht bestätigt wurde. (8)


3. »Alle Stammbäume sind Schall und Rauch«

Es ist das Schicksal aller Stammbäume, die Evolutionswissenschaftler zu der von ihnen behaupteten Weiterentwicklung von Vorfahren des Menschen zum Menschen selbst erstellt haben, dass diese alle paar Jahrzehnte über den Haufen geworfen werden, sodass wiederum neue Theorien entwickelt werden müssen. So wurde 2009, im Darwin-Jahr, der Ardipithecus (Spitzname: Ardi) von Wissenschaftlern beschrieben. Sein Skelett, auf 4,4 Millionen Jahre datiert, soll beweisen, dass er ein Waldbewohner war, „der mit seiner weit abstehenden Greifzehe vierfüßig wie eine agile Meerkatze auf den Ästen lief und sich am Boden mit Hilfe seiner s-förmig gebogenen (lordotischen) Lendenwirbelsäule und seiner Beckenkonstruktion zweibeinig aufrecht fortbewegte …“ (9)

Diese Einschätzung kommt einer Sensation gleich. Ardi, der als Hominide betrachtet und somit an den Anfang der menschlichen Linie gestellt wird, würde die ein halbes Jahrhundert geltende Theorie von der Menschwerdung des letzten gemeinsamen Vorfahren von Affe und Mensch (= ALGV) aufheben.

Zur Erinnerung: Man hatte es sich so vorgestellt, dass es ein knöchelgehendes schimpansenähnliches Wesen gab, das sich in einer Aneinanderreihung mehrerer sich langsam vom Savannenboden aufrichtender Vorfahren zum aufrecht gehenden Menschen entwickelte. (10)

Die neue Theorie besagt, dass der „wirkliche“ ALGV ein vierfüßig horizontal-kletternder Baumbewohner gewesen sei, der mit flachen Hand- und Fußsohlen auf den Ästen laufen konnte. Aus diesem ALGV heraus entwickelte sich durch weitere Körperstammaufrichtung der auf dem Waldboden zweibeinig aufrecht gehende Ardipithecus. Weiterhin wird von den Wissenschaftlern behauptet, dass der in sich versteifte Standfuß und die Präzisionsgreifhand des Menschen von diesem gemeinsamen Vorfahren abstammen. (11)

Die Vorstellungen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind durch die Funde der Ardi-Skelette also plötzlich Makulatur geworden. Frühere Hypothesen über die Evolution des aufrecht gehenden Menschen werden nun von namhaften Wissenschaftlern als Spekulation herabgestuft. (12) Die Garde der Evolutionswissenschaftler ist irritiert und einer von ihnen, Herr Schrenk, titelt in seinem Aufsatz in einer wissenschaftlichen Zeitschrift mit „Alle Stammbäume sind Schall und Rauch“. (13)

Die Geschichte der Evolutionstheorie zeigt, dass die eine wissenschaftliche Theorie der anderen den Teppich unter den Füßen wegzieht und es immer nur eine Frage der Zeit ist, bis eine beliebige Theorie von der nächsten entthront wird. Diese Entwicklung vermittelt nicht gerade Vertrauen in die Evolutionstheorie. Wir Christen können diese Theorie vielleicht nicht widerlegen; aber wir haben einen echten Halt: Die Aussage der Bibel, dass der Mensch von Gott erschaffen ist und dass wir darüber hinaus noch die Perspektive des ewigen Lebens haben, wenn wir an Gott glauben und die Vergebung unserer Schuld durch den Kreuzestod Jesu Christi annehmen.

Zum Abschluss noch ein Ausspruch des Arztes und Fernsehunterhalters Eckart zu Hirschhausen, der die in diesem Beitrag geschilderte Problematik auf den Punkt bringt:

„Wir amüsieren uns darüber, was die Mediziner vor 50 Jahren gedacht und gemacht haben. Daraus folgt doch auch, dass die Menschen in weiteren 50 Jahren ebenfalls darüber lachen werden, was wir heute für richtig und modern halten. Das lässt einen doch sehr bescheiden werden. Wissenschaft ist nur der aktuelle Stand des Irrtums.“ (14)


4. Evolutionstheorie: Es geht ums Eingemachte

»Gut, dass wir die Erdanziehung haben«, sagen sich manche Menschen, »sonst müssten wir die Suppe von der Decke kratzen.« In einer ähnlich glücklichen Lage wähnten sich bisher die Evolutionswissenschaftler: »Gut, dass sich die Tiere und Pflanzen im Verlauf der Zeit von einfach zu komplex entwickelt haben. So kann man anhand dieses Phänomens eine stammesgeschichtliche und damit evolutionäre Entwicklung glaubhaft machen.«

Seit einiger Zeit ist es für diese Wissenschaftler ungemütlich geworden. Man hat Beispiele aus dem Tierreich entdeckt, bei denen die stammesgeschichtliche Entwicklung, so weit man Evolution unterstellt, von komplex zu einfach gelaufen ist.

Zusammengefasst hat sich Folgendes ergeben: Als Ergebnis der Evolution sah man bisher den schrittweisen Aufbau der Baupläne der Lebewesen an. Es drängte sich aber immer wieder der Eindruck auf, dass Entwicklungen im Reich der Tiere in umgekehrter Richtung abgelaufen sein müssen, wenn man davon ausgeht, dass sich Evolution vollzogen hat.

Aus dieser Beobachtung ergibt sich, dass vorausgesetzte Stammformen von Tiergruppen komplex und nicht primitiv gewesen sein müssen.

Damit stellt sich aber auch die Frage, woher diese Vorläufergruppen mit komplexen Merkmalen gekommen sind.

Interessant und bisher nicht beantwortet ist auch die Frage, warum aus evolutionstheoretischer Sicht Organe immer wieder verlorengegangen sind.

Reinhard Junker illustriert diese Erkenntnisse und Fragestellungen in seinem Beitrag „Von komplex nach einfach?“ anhand zweier molekularbiologischer Untersuchungen. (15)

Erstes Beispiel: Der winzige Wurm Acoela. Er ist durch das Fehlen eines Körperhohlraumes gekennzeichnet. Er besitzt keinen Magen und nur eine einzige Körperöffnung. Dies hat er mit den Seeanemonen und Quallen gemeinsam. Im Gegensatz zu diesen hat er aber drei und nicht nur zwei embryonal angelegte Gewebeschichten (Keimblätter). Acoela galt deshalb als Zwischenform zwischen Seeanemonen und höheren Tieren. (16)

Eine neue Studie hat allerdings ergeben, dass die Gruppe der Acoela an die Basis der Neumundtiere in die Nähe der Stachelhäuter zu stellen ist. Dies bedeutet einen deutlichen Sprung nach oben und legt nahe, dass die Acoela „von einer komplexeren Form abstammen müssen und die meisten Merkmale, die andere Deterostomier (Anmerk.: Neumundtiere) auszeichnen, während ihrer Stammesgeschichte offensichtlich verloren haben…“ (17) Dies bedeutet, dass diese Würmer evolutionär von einem Vorfahren abstammen, der ein Zentralnervensystem und eine Körperhöhle besaß und ein durchgehendes Verdauungssystem, das Mund und Auge verband.

Der Vorfahre von Acoela war also komplexer als dieser Wurm und letzterer muss auch einige Merkmale seines Vorgängers verloren haben. (18) Beide Untersuchungsergebnisse können durch die Evolutionstheorie nicht erklärt werden.

Zweites Beispiel: Eine molekularbiologische Analyse der Ringelwürmer (Annelida) hat ergeben, dass ihre stammesgeschichtliche Stellung im Reich der Tiere neu geordnet werden muss. Hauptergebnis dieser Untersuchung ist, dass der stammesgeschichtliche Vorläufer der Anneliden ein mit Sinnesorganen reichlich ausgestattetes Lebewesen gewesen sein muss. (19)

Es hat also eine stammesgeschichtliche Entwicklung von komplex bis primitiv gegeben, denn die Ringelwürmer besitzen solche Sinnesorgane nicht mehr. Hierfür hat die Evolutionstheorie keine Erklärung. (20)

Wissenschaftler müssen jedenfalls feststellen, dass es während der von ihnen postulierten Evolution der Tiere einen häufigen Verlust von Merkmalen gegeben hat. Daran anknüpfend stellt sich natürlich die Frage, wie sich die komplexen Vorläufer überhaupt entwickeln konnten; denn von den Vorläufern der Vorläufer fehlt jede Spur. Und anders gefragt: Wie konnten sich komplexe Lebewesen durch Evolution „auf einen Schlag“ bilden?

Gefragt werden muss schließlich auch, welche Ursachen zu dem Verlust an Organen geführt haben. Die Tiere mit komplexen Merkmalen waren doch lebensfähig. Zufalls-Mutationen und Selektion, die von der Theorie als Antrieb für Evolution genannt werden, laufen hier ins Leere.

Der Autor Reinhard Junker stellt am Ende seines Beitrages eine nicht-evolutionäre Perspektive zur Interpretation dieser Untersuchungsergebnisse vor. Er schreibt: „Wenn Merkmale im Prinzip frei kombinierbar sind, sind „unpassende“ Merkmalskonstellationen verständlich und die Frage nach den Gründen eines Verlustes stellt sich nicht.“ (21) Will sagen: Gott richtet sich bei seiner Schöpfungstätigkeit nicht nach den evolutionstheoretischen „Richtlinien“ (z.B. Entwicklung von einfach zu komplex) sondern greift in seinen Baukasten und setzt die Bauelemente (Merkmale der Tiere) so ein, wie es ihm gefällt.


5. Sehen mit den Ohren

Fledermäuse besitzen faszinierende Eigenschaften. Sie betreiben nicht nur Echoortung sondern sind zu einem „Echo-Bildsehen“ in der Lage. Aus dem Echo ihrer Laute erzeugen sie ein regelrechtes Abbild ihrer Umgebung. Sie können, wenn man so will, mit den Ohren sehen. (22) In einem Beitrag zeichnet Reinhard Junker von der biblisch orientierten Studiengemeinschaft Wort und Wissen nach, wie sich Evolutionswissenschaftler an den Verwandtschaftsbeziehungen der Fledermäuse abarbeiten, um Evolution zu beweisen.

Immer wieder taucht die Frage auf, ob gleiche Eigenschaften bei verschiedenen Arten auf eine Verwandtschaftsbeziehung zurückzuführen sind, wodurch ein Beispiel für evolutionäre Entwicklung gefunden wäre. Im anderen Fall sprechen wir von Konvergenz: Die entsprechenden Merkmale sind zweimal eigenständig entstanden. Es sind also keine stammesgeschichtlichen Verwandtschaftsbeziehungen vorhanden. Evolution ist nicht beweisbar.

Diese Frage stellt sich z.B. bei den Genen FoxP2 und Prestin, die für das Echoortungssystem der Fledermaus von besonderer Bedeutung sind. (Anmerk.: Das Prestin-Gen im Zellkern veranlasst die Produktion des prestin-Proteins im Zellkörper.) Es zeigt sich nun das verblüffende Ergebnis, dass die Sequenzen des prestin-Proteins bei Zahnwalen und echoortenden Fledermäusen nahezu identisch sind. Wäre dieses Ergebnis glaubwürdig, hätte es zur Konsequenz, dass Wale und Fledermäuse auf einem Ähnlichkeitsbaum, der auf diesen Prestin-Daten basiert, als eine gemeinsame Gruppe im Tierreich erschienen. Ein „faszinierendes“ Ergebnis, das leider falsch ist. Denn in Wirklichkeit sind beide Gruppen unter den Säugetieren überhaupt nicht miteinander verwandt. (23) Der Versuch, stammesgeschichtliche Beziehungen zwischen Wal und Fledermaus und damit Evolution nachzuweisen, ist somit gescheitert.

Weiterhin versuchten die Evolutionswissenschaftler evolutionsbedingte Merkmalsveränderungen nachzuweisen, die auf stammesgeschichtliche Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den einzelnen Fledermausarten hindeuten. In diesem Fall müssten die verschiedenen Methoden der Echoortung (man zählt 8 Kategorien der Ultraschallerzeugung bei den Fledermäusen) eine phylogenetische (stammesgeschichtliche) Verteilung aufweisen. Dies ist aber nicht der Fall. Also müssen die Echoortungs-Methoden in einem hohen Maß durch Konvergenz entstanden sein. (Anmerk. Bedeutung Konvergenz: Es handelt sich um „gleichartige Entwicklung ähnlicher Strukturen und Funktionen einzelner Organe nicht abstammungsmäßig verwandter Organismen.“ (24) Aber je öfter ein Merkmal im Tierreich wiederholt entstanden ist, desto unwahrscheinlicher ist ein stammesgeschichtlicher (und damit evolutionärer) Zusammenhang. (25)

Die Evolutionswissenschaftler argumentieren in dieser Lage, dass die hohe Konvergenz auf gleichsinnigen Selektionsdruck zurückzuführen sei. Reinhard Junker nennt diese Behauptung spekulativ. Für ihn ist erwiesen, „dass aus der Verteilung der verschiedenen Ausprägungen des Echoortungssystems keine verlässlichen und widerspruchsfreien Abstammungszusammenhänge ermittelt werden können.“ (26)

Auch die Behauptung von Evolutionswissenschaftlern, die Flugmethoden der Fledermäuse hätten sich durch Evolution entwickelt, (27) muss Reinhard Junker anzweifeln. Allein die Tatsache, dass Echoortung und Flug der Fledermäuse biomechanisch miteinander gekoppelt sind, lässt die Anzahl der notwendigen genetisch verursachten Veränderungen (Mutationen) in nicht beherrschbare Dimensionen steigen.

Junker bringt ein Beispiel aus dem Problemfeld Insektenflug. Er schreibt, „dass 2785 Gene für die Muskelentwicklung und Muskelfunktion beim Insektenflug benötigt werden. Es ist kaum anzunehmen, dass die Situation bei den Fledermäusen sehr viel anders ist.“ (28) Vor diesem Hintergrund, so Junker, „erweisen sich einfache Vorstellungen über große funktionale (!) Veränderungen infolge kleiner Änderungen im Erbgut als vollkommen unrealistisch.“ (29)

Aus diesen Beispielen zieht Junker das Resümee, dass sich in Bezug auf die Fledermausarten „alle verfügbaren evolutionstheoretischen Ansätze (…) bis heute als höchst spekulativ, unplausibel und widersprüchlich erwiesen haben.“ (30)


6. Tricksen und Täuschen

Tricksen und täuschen, dieses große Thema in der Tier- und Pflanzenwelt, behandelt der christliche Wissenschaftler Herfried Kutzelnigg in der neuen Ausgabe des Studium Integrale Journals. (31) Z.B. bei den Pflanzenfamilien der Orchideen und des Aronstabes geht es oft darum, Blütenbesucher hinters Licht zu führen, indem nicht Vorhandenes vorgespiegelt wird. Diese Pflanzen „erwecken den Eindruck, für Insekten ein lockendes Nahrungsangebot auf Lager zu haben oder täuschen einen Sexualpartner vor, nutzen aber nur den dadurch herbeigeführten Blütenbesuch, um die Besucher als Transporteure für den Pollen zu nutzen, ohne die vorgetäuschte Gegenleistung zu gewähren. Die Irreführung funktioniert dabei so überzeugend, dass die Geschädigten sich immer wieder täuschen lassen.“ (32) Zu diesem Zweck müssen die Signale sehr genau und unwiderstehlich sein. (33)

Die meisten Aronstabarten sind solche Täuschblumen. Jede dieser Arten hat dabei „ihr spezifisches Duftgemisch, das jeweils aus zahlreichen Komponenten besteht. Die Duftnoten reichen von fast geruchlos (für die menschliche Nase, die keine entsprechenden Rezeptoren hat) über süßlichen Geruch nach Freesien oder solchen nach verfaulendem Obst bis hin zu Mist-, Aas-, Urin- oder Fäkalien-Geruch.“ (34)

Interessant ist, dass die verschiedenen Aronstabarten den Bestäubern sehr unterschiedliche Duftgemische darbieten, dass überhaupt sehr unterschiedlichen Bestäubern vielfältige Lockmittel geboten werden (normale Pollen, Eiablageplatz, Nahrungsquelle usw.), und es stellt sich die Frage, wie diese Fülle an Möglichkeiten zustande gekommen ist. (35) Es ist deshalb anzunehmen, dass dies nicht durch den blinden Zufall der Natur erreicht wurde, sondern dass dahinter ein Konzept steckt.

Beachtenswert ist weiterhin, dass oftmals ein und dieselbe Art unterschiedlichen Bestäubern auch ganz unterschiedliche Düfte anbietet. (Man spricht von Chemorassen.) So ist von einer Art des Aronstabs bekannt, dass sie der Fruchtfliege Drosophila einen fruchtigen Duft anbietet und aasliebende Käfer mit einem Aasgeruch anzieht. Diese Unterschiede bei ein und derselben Art können durch ungerichtete Mutationen und Selektion nicht erklärt werden. Es drängt sich vielmehr der Eindruck auf, „dass im Erbgut der Gattung Arum (Aronstab) ein großes Potential an unterschiedlichen Duftnoten vorliegt, das je nach ökologischer Situation unterschiedlich abgerufen werden kann.“ (36)

Es spricht deshalb vieles dafür, dass all diese Gegebenheiten nicht durch Zufall sondern aufgrund eines Planes entstanden sind, schließt Kutzelnigg aus seinen Untersuchungsergebnissen.


7. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht?

Vielleicht haben Sie sie einmal als Schüler unter dem Mikroskop betrachtet – die Rädertierchen. Sie sind bis zu 3 mm lang und bestehen aus etwa 1000 Zellen. Mit dem Organ, das ihnen den Namen gab, strudeln sie sich die Nahrung zu oder benutzen es zur Fortbewegung. (37)

Die Rädertierchen werden im angenommenen Stammbaum der Lebewesen weit unten eingeordnet. Ein Fund aus dem Tertiär liefert übrigens den Beweis, dass sie nach radiometrischer Datierung seit 25 bis 40 Millionen Jahre existieren. (38) Einige Arten besinnen sich bei Eintreten härterer Lebensbedingungen auf den Vorteil der sexuellen Fortpflanzung. Bei vielen erfolgreichen Arten ist die sexuelle Vermehrung allerdings noch nie beobachtet worden. Es ist deshalb ein Rätsel, wie sich die Rädertierchen während der von der Evolutionstheorie postulierten extrem langen Zeiträume der Erdgeschichte gegen andere, konkurrierende Arten durchgesetzt und überlebt haben.

Es ist daher besonders interessant, dass sich die Art B. manjavacas der als primitiv betrachteten Rädertierchen „schon“ des Sexualhormons Progesteron bedient. „Progesteron spielt bei der sexuellen Fortpflanzung eine entscheidende Rolle. Es erfüllt offensichtlich schon bei Rädertierchen eine Aufgabe, die seiner Funktion bei Säugetieren im Prinzip sehr nahe kommt.“ (39)

Das bedeutet, dass es in dieser Beziehung unerwartete Gemeinsamkeiten bei sehr unterschiedlichen Organismen gibt, nämlich bei den vergleichsweise primitiven Rädertierchen und den hoch entwickelten Säugetieren. Erstaunlich ist auch, dass es die Regelung von Körpervorgängen durch Sexualhormone in der stammesgeschichtlichen Urzeit bei den Rädertierchen gegeben hat, dass diese „Fähigkeiten“ später aber wieder verlorengegangen sind. Denn Rädertierchen in der späteren Stammesentwicklung weisen diese Fähigkeiten nicht mehr auf.

Es stellt sich die Frage, warum „die Natur“ einen solch komplizierten und aufwendigen Syntheseweg zur Bildung von Sexualhormonen für die Rädertierchen erschafft, wenn andre Arten von ihnen, die im von der Evolutionstheorie postulierten stammesgeschichtlichen Entwicklungsweg sehr viel später entstanden (höherentwickelt), ganz ohne Sexualhormone auskommen. (40) Warum sich Rädertierchen (in erdgeschichtlich grauer Vorzeit) ein solch kompliziertes Liebesleben leisten, obwohl sie es nicht wirklich benötigen, ist ein Geheimnis. (41)

Der christliche Naturforscher Hans-Bertram Braun sucht eine Lösung dieser Fragen nicht in der Evolutionstheorie, sondern im Schöpfungshandeln Gottes. Er weist darauf hin, dass so komplexe Merkmale im Stammbaum der Tiere unregelmäßig auftreten und dass sie in vielen Arten mosaikmäßig verteilt sind. Dies legt seiner Meinung nach einen Vergleich mit einem „Baukastensystem“ nahe, aus dem der Schöpfer nach Bedarf Elemente einsetzt.

Diesem schöpfungstheoretischen Ansatz gegenüber lehnt er die evolutinstheoretische Annahme, dass schon früh in der Stammesgeschichte komplexe Synthesewege durch unbekannte Mechanismen entstanden seien, als zu kompliziert ab. Diese habe eine vergleichsweise geringere Erklärungskraft. (42)


Schlusspunkt: begierig und stürmisch

Warum reagieren Nichtchristen oft so allergisch auf Kritik an der Evolutionstheorie und die Argumentation mit der Schöpfungsgeschichte? Weil sie die Allmacht Gottes in Bezug auf die Natur (Schöpfung) und die Menschen, die Geschöpfe Gottes, ablehnen.

Durch den Glauben an die unpersönliche Macht der Evolution in der Natur und in ihnen selbst möchten sie die Erkenntnis ablehnen, dass sie Feinde Gottes sind und nur die Wahl haben, sich Gott zu unterwerfen oder sich als Gegner Gottes zu bekennen; mit allen negativen Konsequenzen (ewiger Tod), die letzteres mit sich bringt. Man kann das ewige Leben verpassen, wenn man die Botschaft von der Errettung durch Jesus Christus nicht annimmt.

So erweisen sich Schöpfung und ewiger Tod als die beiden Pole des Lebens, zwischen denen sich jeder Mensch entscheiden muss. „Gott, der Schöpfer – das ist der Ur-Anfang. Gott, der Richter – das ist das Ur-Ende.“ (43)

Gerade diese Erkenntnis scheuen Menschen, die sich nicht für Gott entschieden haben. Sie scheuen die Erkenntnis ihrer Feindschaft zu Gott und ihrer Verlorenheit. (44)

Daher wird man von Evolutionsanhängern als Christ auch nicht durch noch so interessante wissenschaftliche Erkenntnisse Anerkennung erhalten. Der Apostel Paulus hat diese Erfahrung einkalkuliert und fasst seine Methode mit den Worten zusammen: „Was ich euch sagte und predigte, war nicht ausgeklügelte Überredungskunst … Denn euer Glaube sollte nicht auf Menschenweisheit gründen, sondern auf Gottes rettende Kraft.“ (1. Kor. 2,4 und 5).

An dieser Stelle hat Paulus auch einen Trost für uns für den Fall, dass wir seelisch lädiert aus einer Diskussion mit Evolutionsanhängern herauskommen. Über seine ersten Predigten vor den Korinthern schreibt er: „Dabei fühlte ich mich schwach und elend, war voller Angst und Furcht.“ (1. Kor. 2,3) Wenn wir in einem Gespräch mit Evolutionsanhängern auf einen Sturm der Entrüstung und Verachtung stoßen, brauchen wir uns also nicht zu schämen. Paulus ist es in ähnlicher Situation nicht viel anders ergangen.

Wir sollten uns, wenn es vielleicht auch etwas schwerfällt, über solch einen ›Sturm der Entrüstung‹ freuen. Denn wann treffen wir heute noch Nichtchristen, die sich an Gottes Wort stören, für die die Botschaft Jesu überhaupt noch einen Stein des Anstoßes darstellt? Die meisten Menschen, so meine Erfahrung, gehen einfach darüber hinweg, wenn man ihnen erzählt, dass man an Jesus glaubt und die Bibel ernstnimmt.

Evolutionsanhänger und solche, die glauben, sie ständen hinter der darwinschen Theorie, trifft man mit solch einer Aussage am Nerv. Und bei solchen Gesprächen sollte man auch einfließen lassen, dass es neben der Bibel sehr wohl eine Reihe von Erkenntnissen gibt, die gegen Evolution und für Schöpfung sprechen. Diese Verpflichtung haben wir übrigens auch Menschen gegenüber, die aus einem christlichen Elternhaus stammen und die als Heranwachsende atheistische Versatzstücke in sich aufnehmen. Ein solches Zeugnis ihnen gegenüber sollte mit den Argumentationshilfen der Studiengemeinschaft Wort und Wissen (www.wort-und-wissen.de) nicht schwerfallen.




Rolf Urspruch


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Literaturangaben



(1) Jimmy Carter, ehem. US-Präsident; zit. nach: SPRUCH DES TAGES, Westdeutsche Zeitung 29.9.2011
(2) s. Kai-Uwe Kolrep, Das lebende Rettungsfloß, Studium Integrale Journal Oktober 2011, S. 104f.
(3) ebenda
(4) ebenda, S. 105
(5) Kai-Uwe Kolrep, ebenda
(6) s. H. Binder, Langzeit-Experiment mit Drosophila – weniger Evolution als gedacht, Studium Integrale Journal April 2011, S. 57
(7) ebenda, S. 58
(8) s. ebenda
(9) Sigrid Hartwig-Scherer, Ardipithecus: Ein Astgänger sägt am Lehrbuchwissen, Studi-um Integrale Journal Oktober 2011, S. 68
(10) s. ebenda, S. 69 und 72
(11) s. ebenda, S. 73
(12) s. ebenda, S. 76
(13) ebenda
(14) Der Arzt und Fernsehunterhalter Eckart zu Hirschhausen (Berlin) in der Welt am Sonntag; zit. nach: ideaSpektrum, Nr. 49, 7. Dezember 2011, S. 7
(15) s. Reinhard Junker, Von komplex nach einfach?, Studium Integrale Journal Oktober 2011, S. 94f.
(16) s. ebenda, S. 94
(17) ebenda, S. 94f.
(18) s. ebenda, S. 95
(19) s. ebenda
(20) s. ebenda
(21) ebenda
(22) s. Reinhard Junker, Der Ursprung der Fledermäuse, Studium Integrale Journal Oktober 2011, S. 78ff.
(23) s. ebenda, S. 80f.
(24) Reinhard Junker, Über den Ursprung der Schildkröten [Teil 2], Studium Integ-rale Journal November 2010, S. 61
(25) s. Reinhard Junker, Der Ursprung der Fledermäuse, ebenda, S. 81
(26) ebenda, S. 81
(27) s. ebenda, S. 86
(28) ebenda, S. 87
(29) ebenda
(30) ebenda, S. 88
(31) s. Herfried Kutzelnigg, An der Nase herum geführt, Studium Integrale Journal Oktober 2011, S. 89ff.
(32) Editorial, Studium Integrale Journal Oktober 2011, S. 65
(33) s. Herfried Kutzelnigg, ebenda, S. 89
(34) ebenda, S. 91
(35) s. ebenda, S. 93
(36) ebenda
(37) s. Hans-Bertram Braun, Zum Liebesleben der Rädertierchen, Studium Integrale Journal Oktober 2011, S. 98ff.
(38) s. wikipedia, Rädertierchen, 28. Februar 2012, http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%A4dertierchen
(39) Hans-Bertram Braun, ebenda, S. 99
(40) s. ebenda, S. 99f.
(41) s. ebenda, S. 100
(42) s. ebenda
(43) Prof. Roland Deines, Was bedeutet es, dass Gott Mensch wird; Interview in i-deaSpektrum Nr. 51/52, 21. Dezember 2011, S. 19
(44) s. Werner de Boor, Der erste Brief des Paulus an die Korinther, Wuppertaler Studienbibel Nr. 8, R. Brockhaus Verlag Wuppertal und Zürich, Taschenbuch-Sonderausgabe 1994, S. 54




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