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Artikel: Süchte sind irregeleitete Sehnsüchte

Kategorie: GESELLSCHAFT

Süchte sind irregeleitete Sehnsüchte

(von: Angela)


Werden wir Menschen von Grund auf gut oder sündig geboren? Sind wir glück-fähig? Ist das Paradies für uns auf Erden noch zu finden? Beginnt wirklich alles mit der Sehnsucht, wie Nelly Sachs schreibt?

Ich kann auf alle diese Fragen nur bedingt antworten, aber eins weiß ich gewiss: Wir Menschen sind alle Bedürftige. Wir werden schon so geboren, ob unschuldig oder sündig ist ganz egal, wir brauchen Zuwendung, Pflege und Versorgung um die ersten Jahre unseres Lebens überhaupt zu überleben. Schon der Säugling ist unglücklich in den ersten Tagen seines Daseins und fordert brüllend die ‚All-inklusive’-Umsorgung in Mamas Bauch zurück. Er leidet, weil er auf einmal Hunger spürt, vielleicht fehlt ihm manchmal Wärme und vor allem das wohlige Rund-um-die-Uhr-geborgen-sein. Wir Menschen sind von Anfang an aufeinander angewiesen. Im Alter kann das noch einmal besonders deutlich werden.



Aber auch als junger Mensch und mitten im Leben stehende sehnen wir uns nach dieser ursprünglichen gut funktionierenden Rund-um-Versorgung. Der Mensch von heute ist selbst in materiellen Dingen viel abhängiger von seiner Umwelt, als noch vor mehreren Jahrzehnten. Wenig von dem, was uns heute umgibt, haben wir mit eigenen Händen geschaffen. Gemüse, Obst und sämtliche Lebensmittel kaufen wir fertig. Selbst das Kochen wird von Fertiggerichten verdrängt. Wir sind in unserer Zeit hier im Westen Konsummenschen geworden. Und solange wir genug Geld haben, können wir unsere Grundbedürfnisse stillen. Die Grundbedürfnisse, die über Geld und Kauf zu befriedigen sind. Aber der Mensch will nicht nur essen, schlafen und irgendwie den Tag herumbringen.
Unser Leben ist endlich, wir haben das Bedürfnis es mit Sinn zu erfüllen, und es zu begreifen. Deswegen haben wir ‚Sehnsucht nach guten Beziehungen, Sehnsucht nach innerer Zufriedenheit, nach Annahme und Anerkennung, nach einem gesunden Selbstbewusstsein und Sehnsucht danach, ein sinnvolles, zielorientiertes Leben zu führen. Außerdem haben wir Sehnsucht danach, mit anderen Mensch liebevoll umgehen zu können und auf Fragen über das rein materialistische Leben hinaus Antworten zu finden.’

Wir sind also auf vielen Ebenen bedürftig und suchend – alle. Wenn wir es nicht gelernt haben unsere vielfältigen Bedürfnisse in eine gesunde Balance zu bringen, gelingt es uns nicht die Spannungen des Lebens sinnvoll zu bewältigen. Und da ist die Gefahr, dass eine Sehnsucht so stark wird, dass wir sie ohne Drogen nicht mehr aushalten können. Denn die Droge gaukelt uns für kurze Zeit eine heile Welt vor, Zufriedenheit, Geborgenheit wie im Mutterleib, Glücksgefühle die wir schmerzlich vermissen. Sie ist jedoch trügerisch, weil ein von Drogen bestimmtes Leben zur Vernichtung des Menschen und in die totale Unfähigkeit seine Sehnsüchte und Bedürfnisse mündig und eigenständig zu befriedigen, führt.

Der süchtige Mensch ist unzufrieden, nicht im Frieden mit sich und seiner Welt. Magdalene Furch schreibt ‚ Echte Freude stellt ein Bollwerk gegen die Sucht dar.
Ich habe erfahren müssen, dass viele, vor allem suchthaft lebende Menschen, echte, tiefe Freude die andauert, die zufrieden macht, die auch nachwirkt, nicht kennen. In dem Wort zufrieden steckt das Wort Frieden. Frieden ist das Ergebnis bewältigter Spannung. Innerlich, also nach Spannungen mit mir selbst und auch äußerlich zwischen verschiedenen Menschen und Völkern.’

Also verhelfen wir einander und insbesondere uns selbst zu mehr Frieden und Freude, damit wir selbst und Menschen aus unserer nächsten Umgebung nicht zu trügerischen Befriedigungen greifen müssen. Es ist eine große Aufgabe, die an jeden von uns gestellt ist. Die Aufgabe, unseren Nächsten gegenüber nicht gleichgültig zu sein und auch uns selbst gegenüber nicht. Jesus sagt: 'Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.' (NT) Liebe, Liebe leben ist ein Lernprozess und er hört nie auf. Ich wünschte, ich könnte Albert Schweitzer widerlegen, der schrieb:

Es ist viel Kälte unter uns, weil wir nicht wagen,
uns so herzlich zu geben, wie wir sind.

Es gehört also Mut dazu, auf einen anderen Menschen zu zu gehen. Oft trauen wir uns nicht, und dabei sind ein gutes Wort, ein Lächeln, eine helfende Hand, die Brücken, die uns allen offen stehen. Seien wir mutiger und gönnen uns selbst und schenken einander Freude und Zufriedenheit. Ein kleiner Schritt kann nicht nur bei der Mondlandung ein großer Schritt für die Menschheit oder einfach für einen Menschen sein.
Die Aussage von Albert Schweitzer und das Buch ‚Wenn Sehnsucht zur Sucht wird – Frei werden von alltäglichen Abhängigkeiten’ von Magdalene Furch haben mir geholfen, diesen Artikel schlüssig und, wie ich hoffe, nachvollziehbar zu formulieren.


Angela Hilde Timm

(Fortsetzung siehe Artikel)




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