Impulse für Evangelisation
- für eine ansteckende geistliche Gesundheit -





So gewinnt Christsein eine ansteckende Gesundheit
.......- praktische Erfahrungen und Anregungen -





In diesen Tagen, wo so viel über das gefährliche H5N1-Virus Typ Asia berichtet wird, der Tod einer infizierten Katze landesweite Beachtung findet und uns die Pandemie überall als Schreckgespenst vor Augen gemalt wird, möchte ich auf die bedeutendste ansteckende Gesundheit hinweisen.

Es gibt schon lange eine viel gefährlichere Pandemie, die der Sünde. Alle Menschen, alle Tiere, die ganze Schöpfung ist von dieser weltweiten Katastrophe betroffen. Sogar die Beziehung zu Gott ist unterbrochen durch diese gefährlichste aller Seuchen. Der Zorn und Fluch Gottes steht damit in Zusammenhang, das ist gefährlicher als alles. Wir haben uns nur schon zu sehr daran gewöhnt und nehmen die Sünde und ihre Folgen nicht mehr richtig wahr und ernst. Das ist so heimtückisch daran. Der Teufel hat als Meister der Verführung der Masse der Menschen den Blick für die außerordentliche Gefahr der Sünde vernebelt. Wer unversöhnt mit Gott stirbt, ist und bleibt für immer verloren. Aber es gibt ein einzigartiges Mittel dagegen, kein pflanzliches oder chemisches Heilmittel. Jesus Christus, der Sohn des lebendigen Gottes hat sein reines Blut, sein ganzes vollkommenes Leben eingesetzt, dass wer darauf zu seiner Rettung vertraut heil wird. Diese alte gute Rettungsbotschaft hat Heilskraft bis dahin, dass die Beziehung zu Gott wieder hergestellt wird. Aus dem Fluch und Zorn den kein Mensch ändern kann, wird durch Jesu Kreuz und Auferstehung Segen und Versöhnung. Das ist der Weg zur ansteckenden Gesundheit. Wo das Evangelium, wo Jesus und sein Geist in ein Herz einzieht, da zieht der Satan mit seinem Gift aus. Gott der Vater macht uns in Jesus wieder gesund, holt uns heraus aus der tödlichen Gottlosigkeit. Das ist der Inhalt der Evangelisation. Über die Art der besten Weitergabe des Heils möchte ich jetzt ein paar praktische Erfahrungen und Anregungen weitergeben.

Die schönste und wichtigste Seite der Evangelisation ist die, wenn wir wirklich hingehen zu den Menschen, ihnen liebe- und verständnisvoll zuhören und dann mit ihnen über unsere Erfahrungen mit Jesus und über den Kern des Evangeliums ins Gespräch kommen. Viele Christen wissen, dass ihr Herr Jesus Christus sie zu Menschenfischern machen möchte. Sie sind aber bisher sehr wenig mit ihrem Meisterfischer auf Fischfang gewesen. Dieses „fischen“ meint ja Menschen für Gott, für das ewige in Verbindung mit dem Herrn Jesus Christus, für ihre ewige Bestimmung im Willen Gottes, hier und für immer zu gewinnen. Stellen wir uns mal vor, wir würden in anderen Ausbildungen so einseitig kopflastig verfahren. Was ist ein Bäcker, nur in Theorie ausgebildet? Was würde passieren, wenn wir den Führerschein machen dürften ohne Fahrpraxis?

Deshalb will ich jetzt zur Sache kommen. München Marienplatz-Untergeschoß, ein Freitag Abend im Februar 2006. Ich bin heute mit Harald unterwegs. Es ist sein erster Einsatz im Rahmen unsers 13-Wochenseminars und sein erster Einsatz dieser Art überhaupt. Wir treffen uns montags zu einer theoretischen Einheit und gehen an Wochenenden in praktische Einsätze. Er ist besonders aufgeregt. Wir treffen uns in einer Ecke und beten miteinander. Ein reges Treiben findet statt. Viele Menschen strömen aus den U- und S-Bahnen oder zu ihnen hin. Einige trinken schnell noch einen Kaffee an einem Bistrotisch der Stehkaffees oder füllen einen Lottoschein aus. Einige stehen einfach herum, warten auf Angehörige oder wärmen sich etwas auf. Wir stellen uns zu einem Mann im mittleren Alter und fragen ihn, ob er uns behilflich sein kann bei einer Umfrage. Er schaut uns musternd an und willigt ein, unsere sieben Fragen über „Gott und die Welt“ zu beantworten. Bei Frage sechs fragen wir nach seinem Namen, er heißt Günter. Wir fragen ob er, Günter, weiß, dass er ewiges sinnerfülltes Leben hat und einmal bei Gott im Himmel sein wird. Er verneint. Er sagt, dass er hofft. Er stellt fest, dass das ja keiner wissen kann. Wir stellen unsere letzte Frage „Stellen sie sich vor, sie müssten heute sterben, was wir natürlich nicht wünschen, und Gott würde fragen: Günter, warum soll ich dich in meinen Himmel lassen?“ Günter überlegt und meint: “Das ist aber eine schwierige Frage. Im Wesentlichen bin ich immer ein guter Mensch gewesen und habe ja auch irgendwie an Gott geglaubt.“ Dann will er wissen, wie wir zu diesen Fragen stehen. Harald, der heute eigentlich nur zuhören und beten wollte, beginnt seine Bekehrungsgeschichte zu erzählen, ich schließe mich an. Günter hakt ein, wir erfahren, dass er ganz in der Nachbarschaft von Harald wohnt. Er will mehr wissen. Wir geben ihm ein Johannesevangelium, lesen mit ihm eine Stelle wo steht, dass Jesus denen ewiges Leben gibt, hier und heute, denen die sich ihm persönlich anvertrauen. Günter ist erstaunt und verspricht darin zu lesen. Wir tauschen die Telefonnummern aus und verabschieden uns. Harald und ich schauen uns staunend an. Ist da nicht genau das passiert wofür wir gebetet hatten? Wir wollten erleben, dass wir auf von Gott vorbereitete Leute treffen und er uns führt und bevollmächtigt im Gespräch. Wir haben an diesem Abend noch fünf weitere persönliche Gespräche. Harald ist schon viel rumgekommen in der Welt, kann gut Spanisch und Portugiesisch. Wir treffen Amaru einen 16-Jährigen Portugiesen und beim Gespräch mit Christian aus Kroatien, kommt plötzlich seine Freundin Sonja aus Spanien dazu. Harald erzählt ihnen in ihren Muttersprachen von Jesus. Ich bete still und staune über Gottes wunderbare Führungen. Im Hingehen zu den Menschen haben wir genau das erlebt, was unser Herr Jesus Christus im Missionsbefehlt versprochen hat. Es hat uns Vollmacht, Kraft, Mut zugesagt und seinen Beistand. Soweit dieses Beispiel.

Im August diesen Jahres sind es 40 Jahre, dass ich anfing meinen Glauben nach außen zu bezeugen. Ich hätte nie gedacht, dass ein so introvertierter Mensch, ein so schüchterner Typ, ein richtig offensiver Zeuge Jesu Christi werden könnte. Als ich 1969 erstmals einen Jugendmissionseinsatz mit 40 jungen Leuten in Innsbruck mitmachte, war ich der Einzige der sich nicht einmal in den vielen Gebetsgemeinschaften getraut hatte, laut zu beten. Ich hatte aber begonnen persönlich einzuladen und erste missionarische Gesprächsversuche zu starten. In den folgenden 30 Jahren war ich jeden Sommer mit Teams in verschiedenen Ländern, vor allem Westeuropas, mehrmals in zwei bis dreiwöchigen Einsätzen unterwegs. Als Mitarbeiter, Teamleiter, Evangelist, Reiseleiter, Seelsorger, Menschenfischer und vor allem als Trainer in persönlicher Evangelisation. Seit dieser Zeit sind die meisten Leute mit denen ich, seit 1982 mit meiner Frau Regina zusammen, über Jesus gesprochen habe nicht sofort zum persönlichen Glauben gekommen. Aber immer wieder haben einzelne, bis heute jedes Jahr einige, einen Anfang mit Jesus gemacht. Wir haben sehr viel Zeit und Kraft dafür eingesetzt sie anschließend zu Jüngern Jesu zu machen.

Es waren einige sehr markante Geschichten dabei, wie Jesus Menschen angesprochen und gerettet hat. In einem Sommer führten wir mit einem Team unter einem Baum an einem Strand in Sardinien das Anspiel „Der Film des Lebens“ auf. Wir gaben kurze Erlebnisberichte und eine Kurzbotschaft wie man rechtzeitig mit Gott in Ordnung kommen kann. Ein junger Mann aus Holland kam danach zu mir und berichtete tief berührt, dass er beabsichtigt hatte sich an jenem Tag an diesem Baum zu erhängen. Er steckte in jenen Tagen in einer tiefe Lebenskrise. Wir knieten nieder im Sand. Kaspar, der bis dahin völlig atheistisch gelebt hatte, bekannte seine Sünden, nahm Jesus in sein Leben auf und wurde ein neuer Mensch. In den ersten Monaten und Jahren konnte ich seinen Werdegang verfolgen und hören, dass er nachhaltig von Gott verändert wurde.

Jetzt will ich noch eine Erfahrung aus den letzten Jahren erzählen in der deutlich wird, wie nahezu jeder der bewusst Christ ist und diesen Artikel liest, sich von Jesus als Zeuge ausbilden und gebrauchen lassen könnte. Andreas und Nadja Wittmann kamen wegen einer Doktorarbeit von Andreas für einige Monate nach München. Im Frühjahr 2004 schrieben sie sich ein in unserem 13-Wochenseminar zur Ausbildung in persönlicher Evangelisation. Trotz intensiven Studiums investierten sie ca. 50 Stunden für das Seminar. Sie arbeiteten gründlich aus, wie es passierte, dass sie zu Jesus Christus finden konnten und wie sie heute anschaulich einem Nichtchristen das Evangelium weitersagen könnten. Im Februar machten sie einen Besuch in der Familie von Andreas und trafen auf seinen Bruder Wolfgang. Der wollte unbedingt wissen, was sie in diesem Seminar so alles lernten. Das war eine schöne Gelegenheit nach dem gelernten Leitfaden das Evangelium zu präsentieren. Wolfgang war tief berührt und machte einen klaren Anfang mit Jesus. Er ist heute einer unserer besten und eifrigsten Zeugen im Chiemgau-Team. Er bildet bereits andere in persönlicher Evangelisation aus. Was ist die Moral der Geschichte? Jeder der den Herrn Jesus Christus persönlich kennen gelernt hat, kann ein guter Zeuge dieser Erfahrung werden und sein. Er sollte beginnen in seinem persönlichen Umfeld und sich dabei ermutigen und ausbilden lassen in persönlicher Evangelisation. Wir haben ein weltweit erprobtes Konzept (EE) auf das ich am Schluss nochmals hinweise und schreibe, wo man mehr darüber erfahren kann.

In den letzten Jahren habe ich oft auf diese Weise evangelisiert und dabei immer wieder neue Leute mitgenommen, mit ihnen evangelisiert auf Straßen, in Cafes, auf dem Uni-Campus, in Biergärten, im Olympiapark, in meiner Nachbarschaft, im Englischen Garten usw. und sie dabei ausgebildet in persönlicher Evangelisation. Mir ist aufgefallen, dass es wichtig ist, überhaupt einmal richtig in Gang zu kommen. Die ersten Christen haben, wie es in der Apostelgeschichte berichtet wird, drei Bereiche gleichzeitig am Kochen gehalten. Die Anbetung, die geschwisterliche Gemeinschaft und das authentische Zeugnis in Wort und Tat, hin zu den Menschen die noch keine persönliche Beziehung zu Jesus hatten. Ich bin keineswegs der Meinung, dass alle Christen auf die Straße gehen sollten. Es ist wichtig, dass wir ein Übungsfeld haben, wo wir mit Menschen in Kontakt kommen und dabei ihnen klar und deutlich das biblische Evangelium nahe bringen. Evangelisation hat so viele Formen, viele Stile, ist ein riesiges Feld für Kreativität. Es ist nur wichtig, dass wir uns als bewusste Christen mit dem Evangelium hin zu Menschen bewegen, wo immer sie sich belieben aufzuhalten. Wir brauchen eine Neu- bzw. Wiederentdeckung der Beziehungsevangelisation. Es geht darum, Menschen mit der uns von Gott geschenkten Liebe und Kraft zu begegnen. Ihnen dann klar und anschaulich die rettende Botschaft von Jesus zu erzählen. Das ist unser Part. Das Entscheidende tut unser Herr auf unser Zeugnis und unsere Botschaft hin durch seinen Geist. Er schenkt Vergebung und schafft eine geistliche Herzverpflanzung, auch Wiedergeburt genannt, bei denen die zu ihm umkehren und ihr Leben ihm ganz anvertrauen. Wo immer ein geistlich Toter lebendig wird, ist die Gnade Gottes dahinter. Nach Plan A will unser Herr seine Rettungsaktionen bis zu seiner Wiederkunft durch uns tun. Durch die die seine Rettung selbst an sich erfahren haben. Plan B existiert nicht. Deshalb, wer ein von Gott geöffnetes Herz hat, gehe an die Arbeit, in Seinem Dienst.



Hier noch ein paar praktische Tipps


1.Bete

dass Gott dir seine Sicht und Liebe für Menschen schenkt. Bete um ein volles Herz das überfließt zu anderen hin. Schau dir die Geschichte vom verlorenen Sohn an (Lukas 15).
Lass dich ergreifen von der Liebe dieses barmherzigen Vaters, von der Art wie er den unter die Räuber gefallenen verlorenen Söhnen und Töchtern begegnet. Bete namentlich für Menschen die Gott dir zeigt, dass sie ihn erfahren.

2.Erwarte,

dass Gott dich als sein Zeuge gebraucht. Viele Christen denken gering über ihre Bekehrung und die Kraft des Evangeliums heute. Mach dir das Motto William Careys zu eigen: „Erwarte Großes von Gott – unternimm Großes für Gott!“ Vertraue, dass der Heilige Geist in dir mächtig wirkt und dich gebrauchen kann, dass andere wie du ewiges Leben bekommen.

3.Entwickle

einen geistlichen Lebensstil, in dem die Anbetung Gottes, die Liebe zu den geistlichen Geschwistern und die Weitergabe des Evangeliums als Zeugnis gleichzeitig einen hohen Stellenwert hat. Schau kurz-, mittel- und langfristig deine missionarischen Möglichkeiten
an, nutze sie und baue sie aus.

4.Suche die Praxis

in der Beziehungsevangelisation. Schließe dich einem Team an das regelmäßig liebe- und verständnisvoll auf Nichtchristen zugeht und mit ihnen klar, deutlich, anschaulich das biblische Evangelium teilt. Nimm an praktischen Einsätzen in In- und Ausland teil. Entwickle einen evangelistischen Lebensstil. Besorge dir ein Sortiment evangelistischer Medien (Bücher, DVDs, Traktate, NTs, Evangelien etc.) und setze sie gezielt ein.

5.Lass dich ausbilden,

jeder Christ kann ein guter und besserer Zeuge werden. Das geschieht nicht automatisch. Besuche Seminare, wo du durch Vorbilder angeleitet wirst deinen Gaben und Möglichkeiten entsprechend ein guter Zeuge zu werden. Jeder Christ ist ein Zeuge. Einige haben besondere evangelistische Begabungen. 15-25 % laut Gabentests. Bitte Gott dir deine Gaben zu zeigen. Ordne sie ein in eine Gruppe und in eine Gemeinde. Was immer er dir zeigt, höre nicht auf ein guter besserer Zeuge Jesu zu sein und zu werden.

6.Arbeite multiplikativ,

denn das ist die effektivste Art der Evangelisation. Nimm andere mit, wenn du evangelisierst. Arbeite mit einem multiplikativen Konzept (z.B. EE). Wenn du einen Fisch fängst addierst du. Wenn du Fischer ausbildest multiplizierst du. Über dem hin und wieder erwähnten Dienst „Evangelisation Explosiv“ (EE) kann man sich im Internet unter www.eesued.de informieren. Ich finde EE und CfC (Campus für Christus) ergänzen sich wunderbar. Ich arbeite seit vielen Jahren mit Materialien von Campus, schätze sehr diese Arbeit. Wir haben bei unseren Einsätzen in München Hunderte der DVDs mit dem Jesus-Film an Menschen aus vielen Nationen verteilt.

7.Gib großzügig,

von dem was du an Zeit, Kraft und Geld hast. Es sei viel oder wenig. Sei zuverlässig, regelmäßig und großzügig. Wage auch hier etwas im Glauben. In Phil. 1,3-6 wird etwas von der Partnerschaft in der Förderung des Evangeliums gesagt. Klinke dich ein in Gottes Werk zu Hause und weltweit.

8.Rechne mit Widerständen und dem Sieg Gottes

denn Evangelisation ist geistlicher Kampf. Wir sind keine Fanatiker die selbst etwas erzwingen wollen. Wir dienen Gott mit Liebe und Zuversicht auf sein Wirken und Eingreifen. Der Zeuge heißt wörtlich „Märtyrer“. In aller Welt wird das Klima für bewusste Christen rauer. Laut Bibel ist es ein Vorrecht, für Christus zu leiden. Sei bereit, was immer auf dich zukommen mag. Am Ende steht Gottes Sieg. Er zieht durch mit uns und seinem Werk!


Uli Hees
Pastor und Leiter von EE-Süddeutschland


• Für www.christliche-autoren.de
Eckart Haase


www.christliche-autoren.de - Ein evangelistisches Projekt gläubiger Christen.
In Kooperation mit Bibel-Kompakt & Achtung-Lichtarbeit