Annäherungen an den Schöpfer
- Belege für die Existenz des Schöpfergottes -





Annäherungen an den Schöpfer




Vorbemerkung

Nicht nur die Popularität des Intelligent-Design-Ansatzes zeigt, dass viele Menschen den Eindruck nicht mehr verdrängen können, im Bereich des Lebendigen zeichne sich die Schöpferhand Gottes ab. Stuart Kaufmann (s. den zweiten Bericht) ist einer jener Evolutionswissenschaftler, die sich in ihrem Erkenntnisprozess an die Wahrheit über den Schöpfer herantasten. Diese Aufsatzsammlung enthält u. a. einige Artikel zu Phänomenen, die die Existenz des Schöpfergottes nahelegen.

1. Fossilbericht des Kambrium: Das Bilderbuch des Schöpfers

In einer Rezension des Filmes „Darwins Dilemma“ (Darwins Dilemma. Das Geheimnis des kambrischen Fossilberichts. DVD. Amerikanisches Original von Illustra Media) weist Reinhard Junker im Wort und Wissen Info auf die Wichtigkeit des Fossilberichts über das geologische Zeitalter Kambrium für die schöpfungstheoretische Argumentation hin. (1)

Das Kambrium (vor 570 Mio Jahren nach herkömmlicher Zeitrechnung) stellt einen der markantesten Sprünge in der Fossilüberlieferung dar. Die Fossilien umspannen Lebewesen aus allen bekannten Tierstämmen und können deshalb als das „Bilderbuch des schöpferischen Wirkens Gottes“ bezeichnet werden. „In Sedimenten (geschichteten Gesteinen) des geologischen Systems des Kambriums tritt eine hochdifferenzierte Tierwelt so plötzlich und vielfältig auf, dass allgemein von der „kambrischen Explosion“ gesprochen wird.“ (2) Die Sedimente des Kambriums überliefern „fossil erhaltene Lebewesen aus allen bekannten Tierstämmen, die Hartteile besitzen. Dazu gehören z. B. Gliederfüßer, Weichtiere, Stachelhäuter und auch Chordatiere (darunter als erste Wirbeltiere auch kieferlose Fische). Es tauchen komplexe Organe, Sinnesorgane und Gliedmaßen mit Gelenken in fertiger Form auf. Diese Tierstämme sind zudem von Beginn ihres fossilen Nachweises in der Regel in verschiedene, deutlich abgrenzbare Untergruppen (Klassen) aufgespalten und geographisch meist weit verbreitet.“ (3)

Schon Darwin erkannte in der kambrischen Explosion ein Problem für seine Theorie. Nach seiner Abstammungslehre war zu erwarten, dass die Pflanzen- und Tierwelt, angetrieben durch Mutation und Selektion, sich zunehmend ausdifferenzierte und zunehmende Vielfalt, Komplexität und Verschiedenartigkeit der Merkmale zum Vorschein kamen. Zunächst sollten die Unterschiede innerhalb der zuerst entstandenen Art ausdifferenzieren, dann sollten aus diesen Unterschieden neue Arten werden. So sollte sich aus den ursprünglichen Arten langsam das heute bekannte Gerüst des Tierreiches entwickeln. Die Fossile aus dem Kambrium zeigten aber genau die entgegengesetzte Entwicklung. Die Hauptunterschiede zeigten sich zuerst, und erst danach kam die Variation innerhalb der Arten. Statt einer allmählichen Auffächerung in den Merkmalen der Arten, statt einer Entwicklung »von unten nach oben« zeigte sich, dass die Gesamtarchitektur des Erscheinens der Tierwelt »von oben nach unten« verlief. Mit diesem Widerspruch zwischen den Voraussagen Darwins und der tatsächlichen Entwicklung in der Natur ist die Bezeichnung »Darwins Dilemma« gemeint. (4)

Die Autoren des Films sind weiterhin der Meinung, dass diese Befunde auch einen Hinweis auf einen intelligenten Schöpfer, einen Designer darstellen. Dafür spreche der hierarchische Aufbau der Lebewesen – er sei ein Zeichen für Planung – und das plötzliche Auftauchen der Tierstämme. Interessant sei auch die immens große Information, die in der im Kambrium entstehenden Tierwelt steckt. Diese Information sei sehr viel umfangreicher als die genetische Information in den Zellen (im Genom) der Tiere.

Die Autoren sind auch der Meinung, dass das hierarchische Modell, das beim Auftauchen der Tierwelt deutlich wird, mit menschlicher Technologie vergleichbar ist. Es werde folgende Abfolge deutlich: erst der große Bauplan, danach die Vielfalt von Abwandlungen. Dies könne man z.B. mit der Entwicklung der Automobile vergleichen. Es sieht also nach vorausgeplanter Vorgehensweise aus. (5)

Alle diese Merkmale zeigen nach Ansicht der Filmautoren, dass ein intelligenter Schöpfer bei der Entstehung der kambrischen Fauna am Werke war.

2. Schöpfung ohne Schöpfer?

Es gibt Evolutionswissenschaftler die erkennen, dass sie mit ihrer vom Naturalismus geprägten Wissenschaft an die Grenze ihres Erkenntnisvermögens geraten und gezwungen sind, Gott ins Spiel zu bringen.

Naturalismus heißt, dass die Wissenschaft jeden Vorgang in der Natur ohne die Annahme Gottes erklären kann. Und genau diese Vorstellung gerät für den Evolutionswissenschaftler Stuart Kaufman ins Wanken. In einem Interview mit dem Spiegel sagt er im Zusammenhang mit der Evolutionstheorie: „Ich bin überzeugt, dass wir im Universum die Spur einer enormen, zumindest teilweise keinen Gesetzen unterworfenen Kreativität finden.“ Und weiter: „Die Evolution, die nach dem eigentlichen Schöpfungsakt folgte, entzieht sich der vollständigen Beschreibung durch Naturgesetze. Ich bin davon überzeugt, dass sich mit keinem Gesetz im Voraus vorhersagen ließe, welchen Weg die Evolution beschreiten wird.“ Der Wissenschaftler spricht von einer „Kreativität der Natur oder des Universums, von einer Schöpfung ohne Schöpfer“. (6)

Die Evolution ist durch kein Gesetz vorhersehbar? Die Entwicklung der Natur liegt jenseits der Naturgesetze? – fragt Reinhard Junker in einem Artikel für das Wort und Wissen Info (7) und bringt diese Ansicht Kaufmans mit dem auch von Christen verfochtenen Design-Ansatz in Verbindung. Mit dem Designer ist hier Gott, der Schöpfer gemeint. Junker schreibt: „Die Argumentation Kaufmans ist im Grunde genommen ein wesentlicher Teil des Design-Arguments in der Biologie. Denn dieses besagt unter anderem, dass bestimmte Phänomene der Schöpfung nicht aus bloßen Gesetzmäßigkeiten („Naturgesetzen“) abgeleitet werden können, sondern auf einen Akteur verweisen, der zielorientiert gehandelt hat. Natürlich will Kaufman mit dem Design-Ansatz nicht in Verbindung gebracht werden (das hätte nebenbei den sicheren Ausschluss aus der scientific community zur Folge), und um das zu vermeiden, verlegt er die Kreativität, auf der er als Forscher offenbar stößt, in die Lebewesen hinein: Biologische Systeme „handeln“, es gibt „Kreativität“, aber ohne Schöpfer. Woher aber diese Kreativität kommt, kann Kaufman nicht sagen.“ (8)

Der amerikanische Evolutionswissenschaftler Stuart Kaufman wagt den Spagat. Er spricht von Kreativität in der Natur und dass es Vorgänge gibt, die sich aus keinem Naturgesetz ableiten lassen. Aber Gott möchte er diese Kreativität nicht zuschreiben; er klebt noch am Naturalismus. Den gegenwärtigen Stand von Kaufmans Erkenntnis könnte man mit „Schöpfung ohne Schöpfer“ umschreiben. Die Frage ist, wann ist es so weit und dieser Wissenschaftler erkennt seinen Schöpfer?

3. Eine Erfindung ohne Erfinder?

Das Studium Integrale Journal vom April 2011 befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Problem der Zweckentfremdung in der Entwicklung der Lebewesen und mit den Konsequenzen, die diese Entdeckungen für die Beurteilung der Evolutionstheorie haben. Im Editorial dieser Ausgabe der christlichen Zeitschrift wird der Hintergrund dieses Forschungsgegenstandes an einem alltäglichen Beispiel plausibel gemacht:

Manchmal ergibt es sich „zufällig, dass sich ein Gegenstand nicht nur für den ursprünglichen Zweck, für den er gemacht wurde, als nützlich erweist, sondern auch für einen ganz anderen. So passten früher sechskantige Bleistifte sehr gut in die Löcher von Tonkassetten, so dass man damit sehr effektiv das Band spannen könnte – ebenfalls eine Zweckentfremdung, jedenfalls wurden Bleistifte nicht zu diesem Zweck hergestellt. Sowohl beim Einsatz für den gedachten Zweck als auch bei zweckentfremdeter Verwendung ist Zielsetzung im Spiel.“ (9)

Eines der wichtigsten Ergebnisse der biologischen Forschung der letzten Jahre besteht darin, dass es schon zum Regelfall gehört, dass dieselben Proteine (Eiweißbausteine, die in der Zelle nach Vorschrift eines Gens hergestellt werden) in verschiedenen Tierarten, die nach stammesgeschichtlichen Gesichtspunkten der Evolutionstheorie weit von einander entfernt sind oder überhaupt keine gemeinsamen Vorfahren haben, gleichzeitig für verschiedene Zwecke verwendet werden.

Dies betrifft z.B. das Gen Pax-6, das die Entwicklung der Augen bei verschiedenen höheren und niedrigeren Tierarten kontrolliert und deshalb als Masterkontrollgen bezeichnet wird. Man geht davon aus, dass dieses Gen früher eine ganz andere Funktion im Wachstumsprozess der Tiere ausgeübt hat und dann für die Entwicklung der Augen herangezogen, man sagt „rekrutiert“ bzw. „kooptiert“ wurde. Pax-6 wurde also, von seiner früheren Verwendung her gesehen, zweckentfremdet. (10)

Da dies durch den Zufallsprozess der Evolution nur schwer zustande gekommen sein kann, stellt sich hier schon die Frage, wer es sich zum Ziel gesetzt hat Gene, die ursprünglich für die Entstehung ganz anderer Merkmale im Organismus zuständig waren, nun zur Entwicklung des Auges heranzuziehen. Es handelt sich um Zweckentfremdung, die nicht zufällig, sondern nur gezielt zustande kommen kann.

Im Zusammenhang mit den zweckentfremdeten Pax-Genen begegnet uns auch das Problem der Konvergenz. Es durchzieht die gesamte Evolutionstheorie und hat gleichartige Entwicklung ähnlicher Strukturen und Funktionen einzelner Organe, die bei stammesgeschichtlich nicht miteinander verwandten Organismen auftreten, zum Thema: „Aufgrund der Merkmalsverteilungen muss vielfach angenommen werden, dass baugleiche Merkmale trotz ihrer Ähnlichkeit nicht auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückgeführt werden können, sondern zweimal oder mehrfach unabhängig entstanden sind. Die Baugleichheit von Merkmalen kann daher nicht als unabhängiger Indikator für Abstammung bzw. Evolution gelten.“ (11)

Das Gen Pax-6 kommt z.B. nicht nur bei den Zweiseitentieren (hierzu gehören u.a. die Gliederfüßer und die Wirbeltiere) sondern auch bei den Fliegen vor, wo es die Bildung eines (Fliegen-) Auges auslöst. Beim Linsenauge der Säugetiere setzt es eine Kaskade von etwa 2500 Genen in Gang, die für die Bildung des Auges wichtig sind. (12)

Die Erforschung der Abstammungsverhältnisse der betroffenen Tierarten hat ergeben, dass mehrfache Kooption der gleichen Gene angenommen werden muss. „Das heißt: Die gleichen oder ähnlichen (Pax-) Gene wurden zweimal oder mehrfach unabhängig in unterschiedlichen stammesgeschichtlichen Linien … in gleicher Weise für eine identische Funktion rekrutiert.“ (13)

Es stellt sich deshalb die Frage, wie dies mehrfach unabhängig in unterschiedlichsten evolutionären Stammeslinien ohne Planung so erfolgreich verlaufen kann. (14) Dass dies auf dem Weg der ohne Zielgerichtetheit ablaufenden Evolution zustande gekommen ist, ist unwahrscheinlich. Aber genau dies wird von den Evolutionswissenschaftlern behauptet.

Unwahrscheinlich ist eine solche Kooption im Zusammenhang mit Konvergenz auf evolutionärem Wege, weil bei einer Einsetzung als Masterkontrollgen „eine Neuverschaltung innerhalb eines bereits bestehenden komplexen genetischen Netzwerks“ (15) notwendig ist.

Beide Problemfelder, die Zweckentfremdung von Genen und die Konvergenz weisen also auf einen Planer hin, der alle beschriebenen Vorgänge bewusst regelt. Dies ist das Werk Gottes.

4. Ein genialer Schöpfer

Der Wissenschaftszweig „Biomimetik“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Natur nachzuahmen und so von den „Erfindungen“ der Natur zu profitieren.

So lieferte der menschliche Körper eine Design-Idee durch das Innenohr, der Schnecke (Cochlea). Davon berichtete ein Artikel im Wort und Wissen Info Nr. 1/2010. (16) Wissenschaftler des MIT ( Massachusetts Institue of Technology) entwickelten ein Gerät zur Erkennung von Radiofrequenzen nach dem Design der Cochlea. (17) Rahul Sarpeshkar, einer der Forscher vom MIT, sagt, dass das menschliche Ohr ein sehr guter „Spektrum-Analysator“ ist. „Wir kopierten einige Tricks, die das Ohr anwendet, und übertrugen sie auf die Elektronik.“ (18) Seiner Meinung nach ist das Innenohr wie ein Super-Radio mit 3500 parallelen Kanälen aufgebaut. Die von den Forschern entwickelte elektronische Entsprechung sieht folgendermaßen aus: „Auf der Außenseite eines Chips von der Größe 1,5 mal 3 mm befinden sich kleine Quadrate, von denen jedes für eine andere Wellenlänge zuständig ist. Die Quadrate sind spiralförmig angeordnet und werden von außen nach innen schrittweise größer. Diejenigen im äußeren Teil der Spirale erkennen kurzwellige Frequenzen mit hoher Energie, während diejenigen im Innenbereich langwellige, schwach ausgeprägte Frequenzen entdecken.“ (19)

In einem anderen Fall der Biomimetik haben Wissenschaftler entdeckt, „dass Schuppen auf den Flügeln von Schmetterlingen als winzige Solarkollektoren funktionieren. Dies hat Forscher in China und Japan dazu veranlasst, eine noch sparsamere Solarzelle zu entwickeln, die zukünftig zur Energiegewinnung für Wohnungen und sonstige Anwendungen genutzt werden kann.“ (20)

Diese Beispiele aus der Biomimetik machen deutlich, dass wir lernen können, die Natur besser zu verstehen, indem wir selber Techniken entwickeln. Es stellt sich somit die interessante Frage, so die abschließende Bemerkung im Wort und Wissen Info, ob wir dabei von ungerichteten Naturprozessen oder von einem genialen Schöpfer lernen.

5. Rätselhaftes Genom

Etwa 10 Jahre ist es her, dass das „Human Genome Project“ erste Ergebnisse bei der Analyse der menschlichen Gene veröffentlichte. Die Evolutionswissenschaftler hatten es sich so einfach vorgestellt: »Wir sequenzieren das Genom des Menschen, erkennen dadurch die genetischen Ursachen bestimmter Krankheiten und entwickeln aus diesen Erkenntnissen Therapien.« Die Enttäuschung ist nun aber groß. Es muss festgestellt werden: „Das Genom an sich liefert nicht die erhofften entscheidenden Einblicke in die grundlegenden Ursachen des Lebens.“ (21)

Was wir wissen, ist die Funktion der Gene bei der Herstellung der Proteine, aus denen der menschliche Körper aufgebaut ist. In jeder Zelle passiert Folgendes: Jedes Gen enthält die Vorschrift für den Aufbau eines Proteins. Aus dem Zellkern wird quasi eine Matritze an den Ort in der Zelle verschickt, wo das Protein zusammengesetzt wird. Dies betrifft die sog. „codierenden Gene“. Aber schon seit längerem ist bekannt, dass zwischen den einzelnen Genen weite Bereiche liegen, denen keine Funktion bei der Herstellung von Proteinen zugeschrieben werden kann. Die Wissenschaftler nannten diese Bereiche abfällig „junkDNA“, „genetischer Abfall“. Und nun, nachdem die Sequenzierung des Genoms zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt hat, sieht man sich gezwungen, sich über diesen „Abfall“ Gedanken zu machen. Bei dieser Gelegenheit werden Fakten an die Oberfläche gespült, die generelle Zweifel an die Leistungsfähigkeit der heutigen Theorie des Genoms aufkommen lassen.

Die Wissenschaftler müssen zur Kenntnis nehmen, dass der Mensch nicht nur viele proteincodierende Gene aufweist, die sich auch im Genom der Maus befinden, sondern dass auch große Teile der nicht-codierenden DNA bei beiden Organismen ähnlich sind. (22)

Was nützt uns eine Theorie über das Genom, die auffallende Unterschiede zwischen den Organismen wie der Maus und des Menschen durch die Fakten im Bereich der Gene nicht erklären kann? Die Gene spielen die entscheidende Rolle bei der Fortpflanzung der Organismen. Die Evolutionstheorie kann keine stammesgeschichtlichen Zusammenhänge zwischen verschiedenen Tierarten beweisen, wenn sich durch Evolution entstandene Unterschiede in den Genen nicht finden lassen.

Auch die Vorstellung, dass Krankheiten anhand der codierenden Gene erklärt werden können – ein von Evolutionsanhängern erklärtes Ziel –, musste revidiert werden. Studien ergaben, dass ca. 40% von DNA-Sequenzen, in denen sich gesunde und erkrankte Individuen um eine einzige DNA-Base unterscheiden, im Bereich zwischen den codierenden Genen liegen. (23) Wenn man weiterhin bedenkt, dass etwa 80% der DNA einer jeden Zelle ihre Basen-Struktur (die konkrete molekulare Form des Gens) in eine Matritze verwandelt (die dann in der Zelle selbst in ein Protein umgewandelt wird), ohne dass die Funktion des größten Teils dieser transkribierten Bereiche bekannt ist, was deren Funktion ist (24), wird deutlich, dass heute von einem »Rätsel Genom« gesprochen werden muss, dass man sich noch ganz am Anfang der Erforschung der genetischen Zusammenhänge befindet.

Aus diesen Gründen kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt niemand behaupten, die Thesen der Evolutionstheorie seien durch die genetische Forschung bestätigt worden.

6. Hinweise auf kürzere Zeiträume

Erneute Zweifel an den von der Evolutionstheorie geforderten langen Zeiträumen bei der Entwicklung von Pflanzen und Tieren wurden im Zusammenhang mit der Untersuchung von Sporen und Landpflanzen-Makrofossilien (z.B. Sprosse oder Blätter) von Embryophyten (Moose, Farnartige, Blütenpflanzen) laut. Interessant ist zunächst, dass die Sporen von vielen dieser Landpflanzen aus geologischen Ablagerungen bekannt sind, die bis zu 40 Millionen Jahre älter zu datieren sind, als die ersten Makrofossilien. (25) Während Makrofossilien der genannten Landpflanzen erst im mittleren Silur (vor ca. 440 Mio. Jahren nach konservativer Zeitrechnung) nachgewiesen wurden, muss aufgrund neuerer Funde davon ausgegangen werden, dass der Ursprung der Embryophyten möglicherweise ins Kambrium  (vor 570 Mio. Jahren)gelegt werden muss.

Die erwähnten Landpflanzen (hauptsächlich Moose) sind also über große geologische Zeiträume durch Makrofossilien nicht nachgewiesen. Diese Umstände erlauben zwei evolutionskritische Schlussfolgerungen.

1. Die betreffenden Pflanzen lebten eine Zeit lang in Gegenden, wo Versteinerungen nur schlecht entstehen konnten. Erst mit der Zeit breiteten sie sich in Regionen aus, wo Pflanzenreste bis heute erhalten bleiben konnten. Dies lässt vermuten, dass es sich bei der dokumentierten Phasenfolge dieser Pflanzen nicht um verschiedene Evolutionsstadien (Arten) handelt, sondern um eine Abfolge von ökologischen Einheiten. Damit werden durch die Funde keine evolutionären Veränderungen belegt. (26)

Während angeblicher 40 Millionen Jahre Erdgeschichte hätte es bei diesen Landpflanzen also keine Evolution gegeben. Dies spricht entweder gegen die von der Evolutionstheorie geforderten langen Zeiträume oder gegen die Evolutionstheorie als Ganzes.

2. Auch der riesige Zeitraum, aus dem nur Mikrofossilien (Sporen) aber keine Makrofossilien einer Pflanzenart erhalten sind, lässt aufhorchen. Dieser Befund kann als indirekter Hinweis auf viel kürzere Zeitdimensionen aufgefasst werden. „Denn je größer der Zeitraum ist, in dem nicht überlieferte Organismen sich in unbekannten Regionen verbargen, umso weniger verständlich ist das komplette Aussetzen ihrer Fossilisation. Zwar ist aufgrund ihrer sehr viel größeren Anzahl zu erwarten, dass die Fossilüberlieferung von Sporen früher einsetzt als die von Makrofossilien, doch gilt das nicht für Zeitspannen von vielen Millionen Jahren.“ (27)

Diese Funde aus dem Silur und dem Kambrium lassen deutlich werden, wie wenig gefestigt die Evolutionstheorie heute ist. Schon ein paar Sporen aus erdgeschichtlich ferner Zeit lassen Grundaussagen der Evolutionstheorie – sehr lange geologische Zeiträume und eine Abfolge von stammesgeschichtlich miteinander verbundenen Arten – als zweifelhaft erscheinen.

7. Aus dem Baukasten Gottes

Der christliche Wissenschaftler Hans-Bertram Braun berichtet im Studium Integrale Journal vom April 2011 von einer wissenschaftlichen Studie über die Entstehung der Fellmuster von Raubkatzen.

In dieser Studie wurde ein mathematisches Modell benutzt, „um Fellmusterungen zu beschreiben und damit in numerische Werte zu überführen. Diese Transformation erlaubt ihnen, Korrelationen zwischen verschiedenen Teilaspekten der Fellmusterung und Parametern wie Körper- oder Beutegröße, Sozialverhalten, Bewegungsart, Tag/Nachtaktivität und vor allem verschiedenen Habitaten (Lebensräume) statistisch zu analysieren.“ (28)

Dabei wurde festgestellt, dass die Fellmusterung am ehesten mit dem Lebensraum in Beziehung steht, dass also Tarnung der Hauptzweck sein könnte. „Raubkatzen, die sich in geschlossenen Umgebungen nachts vor allem in Bäumen bewegen, haben eher komplexe Musterungen, während Arten, die sich in offenen Habitaten hauptsächlich am Boden aufhalten, eher einfarbig daher kommen.“ (29) Weiterhin wird die Behauptung aufgestellt, dass sich die Aufspaltung der Tarnfärbung in evolutiv sehr kurzen Zeiträumen abgespielt hat.

Dieses Ergebnis wird allerdings durch einige statistische „Ausreißer“ getrübt. „Der Tarnungshypothese zum Trotz gehorchen als bekannteste Arten der Gepard und der Serval nicht den Statistiken: Sie halten sich mit gepunktetem Fell in der offenen Steppe oder im buschigen Gelände auf, während weitere, weniger bekannte Katzenarten einfarbig in geschlossenen Habitaten leben.“ (30)

Hans-Bertram Braun versucht deshalb die Untersuchungsergebnisse im schöpfungstheoretischen Sinne zu erklären. Er ist der Meinung, dass die genannten Ergebnisse auf einen polyvalenten Grundtyp bei den Katzen hinweisen. Das heißt, dass alle Katzenarten auf einen von Gott geschaffenen Grundtyp zurückgehen, in dem alle mit der Zeit hervortretenden Merkmale, also auch die Fellmusterung, schon von Anfang an enthalten waren. Wie bei einem Baukastensystem treten im Verlauf der Besiedlung verschiedener Habitate die durch Gottes Schöpfung bereitgestellten unterschiedlichen Fellzeichnungen hervor. (31)

Der christliche Wissenschaftler bringt noch eine weitere Interpretation der Untersuchungsergebnisse in die Diskussion. Er schreibt: „… erneut kann man feststellen, dass Lebewesen in weit größerem Formenreichtum, Farbe und Vielfalt existieren, als man durch unbarmherziges und auf höchste Ökonomie angewiesenes „survival of the fittest“ erwarten würde. Vielleicht ist doch ein Grund für die Vielfalt der Musterung der Raubkatzen einfach ihre Schönheit?“ (32)

Im Licht dieser Interpretationen des Datenmaterials entpuppen sich unsere Großkatzen als Geschöpfe Gottes.

Schlusspunkt: Woher kamen die Wassermassen der Sintflut?

Dass die biblische Geschichte der Sintflut auf einer wahren Begebenheit beruht, wird auch von vielen Menschen bejaht, die nicht glauben, dass die Bibel das Wort Gottes ist – einfach deshalb, weil auch aus anderen Kulturen als der der jüdischen ähnliche Berichte bekannt sind. Bestritten wird aber oft, dass bei diesem Ereignis die gesamte Erde von Wasser bedeckt war; es wird der Sintflut lediglich lokale Bedeutung zugemessen. Und zwar deshalb, weil man sich nicht vorstellen kann, woher die ungeheuren Wassermassen kamen, die die gesamte Erde, auch die Gipfel der Berge bedecken konnten.

Ist der biblische Bericht falsch und wäre dies ein Hinweis darauf, dass die Bibel nicht Gottes Wort sondern von Menschen erfunden ist?

Aber die Bibel berichtet in 1. Mose Kapitel 7, Vers 19, dass auf dem Höhepunkt der Sintflut alle Berge bedeckt waren; das Wasser stand 7 Meter über der höchsten Erhebung der Erde. Ich habe schon immer an diese Schilderung geglaubt; einfach deshalb, weil Gott nicht lügt. Ich gehe davon aus, dass es immer Schilderungen der Bibel gibt, die sich Menschen nicht erklären können, die durch wissenschaftliche Untersuchungen nie bestätigt werden können. Dies einfach deshalb, weil Gott möchte, dass wir uns ganz auf sein Wort verlassen, dass wir an ihn glauben. Der Glaube ist ein einzigartiges Verhältnis zwischen Gott und den Menschen, bei dem uns der Heilige Geist die Gewissheit gibt, dass Gott existiert und die Bibel wahr ist. Die Ausführungen der Bibel über die Sintflut waren für mich solche Einlassungen Gottes, die schwerlich nie von Menschen bestätigt werden könnten, bei denen ich mich ganz auf Gott verlassen, sie einfach glauben durfte – und das fiel mir nie schwer.

Ich hatte deshalb nicht mit wissenschaftlichen Ergebnissen gerechnet, die Aussagen der Bibel im Zusammenhang mit der Sintflut bestätigen würden. Und zwar geht es darum, dass die Bibel in 1. Mose Kapitel 7, Vers 11 schreibt, dass alle Quellen der Tiefe aufbrachen.

In der Fernsehdokumentation „Reise ins Innere der Erde“ (33) ging es um Konsequenzen aus der Erdplattentektonik. Stoßen zwei Erdplatten aufeinander, so schiebt sich die schwerere von beiden unter die andere Platte und dringt dadurch in das Innere der Erde, in den Erdmantel ein. Da Meeresplatten schwerer sind als Kontinentalplatten, dringt bei solchen Zusammenstößen immer die Meeresplatte in das Erdinnere ein und transportiert dabei Wasser ins Erdinnere. Auf diese Weise sammelt sich im Erdmantel im Laufe der Zeit immer mehr Wasser an.

In dem Bericht wurden auch die Konsequenzen dieses erdgeschichtlichen Vorgangs genannt. Im Erdmantel könnte mittlerweile das Doppelte bis 12fache an Wasser gespeichert sein, wie die Menge des Wassers auf der Erdoberfläche. Gelänge all dies Wasser an die Erdoberfläche, so der wissenschaftliche Bericht im Fernsehen, würde es zu einer Sintflut biblischen Ausmaßes kommen. Der Wasserspiegel läge dann 4 km über dem Gipfel des Mt. Everest.

So weit die Aussagen der Fernsehdokumentation. Wir sind zwar nicht auf die Wissenschaft angewiesen, wenn es um den Glauben an Gott geht, es ist aber doch sehr erfreulich, wenn systematische Erforschung der Erde und wissenschaftliche Berechnungen eine Aussage der Bibel bestätigen.


Rolf Urspruch


Empfehlung:
www.GottliebtauchAtheisten.de
www.Atheist-kontra-Gott.de



Übersicht Artikel: christliche Artikel


weitere Texte dieses Autors:
"Töten hat nichts Schreckliches an sich"
Ein paar Takte Darwin
Der Faktor Zeit
Wenn Darwin aus seiner Wolke fällt
Von Vögeln und Dinosauriern
Schuf Gott durch Evolution?
Evolution oder ökologische Übergangsform?
Geheimnisse des Lebens
Der Schoß ist fruchtbar noch
Explosives aus der Erdgeschichte
Fehlkalkulationen der Evolutionstheorie
Feministische Theologie
Ein Geschenk des Himmels
Wo sind die Millionen Jahre geblieben?
Klassische Themen der Evolutionskritik
Ein Tag erzählt es dem nächsten
Und die Millionen Jahre?
Das Weltall - Milliarden Jahre alt?
Evolution - zu einigen Streitpunkten
Evolutionstheorie: Anmerkungen zum SPIEGEL Artikel

In christliche-autoren.de suchen:



Literaturangaben



(1) s. Reinhard Junker, Darwins Dilemma, Wort und Wissen Info 1/11, S. 4f.
(2) ebenda, S. 4
(3) ebenda
(4) s. ebenda
(5) s. ebenda, S. 5
(6) Quelle: 4.1.2010, von Bethge, Philip und Grolle, Johann, spiegel.de, http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-68525308.html
(7) Reinhard Junker, „Wunder“ gibt es immer wieder, Wort und Wissen Info 1/10, S. 3f.
(8) ebenda, S. 4
(9) Editorial, Studium Integrale Journal April 2011, S. 1
(10) s. Reinhard Junker, Konvergente Kooption von Pax-Genen, in: Studium Integ-rale Journal April 2011, S. 38
(11) Reinhard Junker & Henrik Ullrich, Spezialisierter Sauerstofftransport: zweimal unabhängig „erfunden“, in: Studium Integrale Journal April 2011, S. 42
(12) s. Reinhard Junker, Konvergente Kooption von Pax-Genen, ebenda, S. 38
(13) ebenda, S. 39
(14) s. ebenda, S. 40
(15) ebenda
(16) Unser Ohr: Unerhört gut gemacht!, Wort und Wissen Info 1/10, S. 5f.
(17) s. ebenda
(18) Rahul Sarpeshkar nach Mandal S, Zhak SM & Sarpeshkar M (2009) A Bio-Inspired Active Radio-Frequency Silicon Cochlea. IEEE Journal of Solid-State Circu-its 44, 1814-1828; zit. nach: Unser Ohr: Unerhört gut gemacht!, ebenda, S. 6
(19) Unser Ohr. Unerhört gut gemacht!, ebenda, S. 6
(20) ebenda
(21) Harald Binder, Dunkle Seiten des Genoms, Studium Integrale Journal Ap-ril2011, S. 49
(22) s. Harald Binder, ebenda, S. 48
(23) s. Harald Binder, ebenda, S. 49
(24) s. ebenda
(25) s. R. Junker, Landpflanzen bereits im Kambrium?, Studium Integrale Journal April 2011, S. 55f.
(26) s. ebenda, S. 56
(27) ebenda
(28) Hans-Bertram Braun, Pünktchen und Streifen, Studium Integrale Journal April 2011, S. 53
(29) ebenda
(30) ebenda
(31) s. ebenda
(32) ebenda
(33) N-TV, Mittwoch, 20.7.2011, 23.10 Uhr




Startseite: www.christliche-autoren.de


www.christliche-autoren.de - Ein evangelistisches Projekt gläubiger Christen.
In Kooperation mit Bibel & Lichtarbeit & Reiki