Am See
- ein Bild für das eigene Leben -





Am See





Auf die Seele legt sich weich der Schnee
und deckt ihre Lebensnarben zu.
Alt und müde steht sie nun am See.
Und wartet auf die letzte Ruh.

Dieser See es ist sein Leben,
die kleinen Wellen sind die Jahre.
Er hat ihm doch so viel gegeben
und verbirgt noch ihre Bahre.

Ans Ufer eine Rose schwebt,
die Jugend war bei ihr zu Gast.
Vor langer Zeit der See erbebt
Die Liebe zärtlich sie umfasst.

Dunkle Wolken sich erheben,
ein Orkan braust übers Ufer.
Die Wasser drohend sich erheben,
das Schilf am Rand, es wird zu Rufer.

Viel Wasser fließt aus ihrem See.
Die Lieben trägt es mit sich fort.
Damit die im Kreis sich dreht,
derselbe Teich, ein andrer Ort.

Die Sonne steht jetzt am Zenit,
Viele Narben diese Seele prägt.
Der See die Kraft zum Weiterleben gibt,
und sicher durch die Lebenskippen trägt.

Es wird Kälter und bald ist`s soweit,
Einmal noch schwingt Wärme übern Teich.
Buntes Laub malt jetzt die Lebenszeit,
Die Frucht des Lebens erblüht so reich.

Zu Ende gehen Leid und Spiel,
die Barke jetzt zur Quelle sticht.
Die Seele, sie ist jetzt am Ziel
Und steht vor unserm Herrn Gericht.

Ein Engel bat, sie mild zu Richten,
ihr Lebensweg war sehr verschieden.
Es gab zwar schreckliche Geschichten,
an ihrem See ist sie geblieben.



Roland Spewak






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